Monday, September 2, 2024

Merz gegen Söder: Unionspolitiker haben nach Wahlbeben einen Favoriten für die Kanzlerkandidatur

Merkur Merz gegen Söder: Unionspolitiker haben nach Wahlbeben einen Favoriten für die Kanzlerkandidatur Artikel von Lisa Mahnke • 1 Std. • 2 Minuten Lesezeit Scholz-Herausforderer Bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen lieferte sich die CDU mit der Höcke-AfD ein enges Rennen. Die Ergebnisse haben Folgen für Merz und Söder – in der K-Frage. Berlin – In Berlin ziehen CDU und CSU nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen Bilanz. Eigentlich steht noch die Wahl in Brandenburg aus, bevor sich die Union offiziell wieder der K-Frage widmen will. Diesen Zeitplan haben die beiden Favoriten auf die Kanzlerkandidatur – Friedrich Merz und Markus Söder – untereinander vereinbart. Doch einige Unionspolitiker wollen jetzt nach dem AfD-Beben im Osten aufs Tempo drücken – und entfachen erneut die Debatte um die Kanzlerkandidatur. Söder gegen Merz: Ergebnisse der Wahlen in Thüringen und Sachsen wirken sich auf K-Frage aus „Es wäre ein Fehler, wenn die Nominierung nicht spätestens direkt nach der Wahl in Brandenburg erfolgt“, sagte der EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) dem Tagesspiegel nach dem AfD-Beben bei den Wahlen in Thüringen und Sachsen. Er sehe in seiner Partei eine „breite Unterstützung dafür, dass Friedrich Merz die Chance dazu bekommen soll.“ In der engeren Auswahl für die Kanzlerkandidatur standen zuletzt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, und der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz. Letzterer schien zuletzt vor allem wegen seiner migrationspolitischen Positionen in der Union überzeugt zu haben. Kampf um Kanzlerkandidatur: Merz überzeugt in der CDU mit Migrationspolitik Laut dem Parlamentsgeschäftsführer der Union im Bundestag, Thorsten Frei, hat Merz „mit seinen klaren Worten nach dem Terror von Solingen mit dafür gesorgt, dass sich die CDU in einem ganz schwierigen Umfeld behauptet“. Die Ergebnisse der Thüringen-Wahl und der Sachsen-Wahl zeigten, „dass wir mit ihm auf dem absolut richtigen Kurs sind“. Der ehemalige CSU-Vorsitzende Horst Seehofer lobte Merz ebenfalls für sein Auftreten bezüglich der Migrationspolitik nach dem Anschlag von Solingen. Damit seien wichtige Dinge in Bewegung gebracht worden, sagte der frühere Bundesinnenminister und ehemalige bayrische Ministerpräsident dem Portal Table.Briefings. Trotz AfD-Beben um Höcke: CDU fährt bei Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen Gewinne ein In den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hat die CDU mit jeweils über 30 Prozent abgeschnitten. Im Vergleich zu den vorherigen Landtagswahlen 2019 in Thüringen gewann die CDU etwa 10 Prozent mehr dazu. Dennoch konnte sie auch starke Zugewinne der AfD um Rechtsaußen Björn Höcke nicht verhindern. „Die CDU hat sich ordentlich behauptet, braucht aber nun schnell Klarheit darüber, wer sie in die nächste Bundestagswahl führt“, so Oettinger. Eine Niederlage in den beiden Bundesländern hätte Merz‘ Chancen deutlich minimieren können. Söder hat betont, nach den unionsinternen Querelen vor der Bundestagswahl 2021 die Kandidatur nicht erneut anzustreben. Allerdings hatte er sich dies offengehalten, falls die CDU ihn bitten sollte. Wüst war zuletzt öffentlich besonders vor dem Hintergrund des Anschlags in Solingen in Kritik geraten. Auch bei ihm wird jedoch gemutmaßt, dass er sich eine Kandidatur vorstellen könnte. Merz und Söder hatten jedoch vereinbart, sich um die Kanzlerfrage erst nach den Landtagswahlen zu kümmern. Es bleibt abzuwarten, ob die beiden möglichen Kandidaten die Absprache halten. (lismah/dpa)