Thursday, December 10, 2020

Bistum Speyer: Missbrauch durch Ex-Generalvikar

SPEYER Bistum Speyer: Missbrauch durch Ex-Generalvikar Geht in der Missbrauchsaufarbeitung mit Namen an die Öffentlichkeit: Karl-Heinz Wiesemann. Anne-Susann von Ehr Donnerstag, 10. Dezember 2020 - 10:21 Uhr Der frühere Speyerer Generalvikar und Justiziar Rudolf Motzenbäcker hat sich des sexuellen Missbrauchs an Jungen schuldig gemacht: Davon ist Bischof Karl-Heinz Wiesemann überzeugt. Im Interview mit der Kirchenzeitung „Pilger“ sagte Wiesemann am Donnerstag, dass drei Betroffene unabhängig voneinander Vorwürfe erhoben hätten, weil sie zwischen 1963 und 1975 von Motzenbäcker missbraucht worden seien. Der 1998 verstorbene Priester war von 1959 bis 1968 Generalvikar und von 1969 bis 1995 Offizial, also oberster Jurist im Bistum. Eine juristische Klärung ist nicht mehr möglich, weil nach deutschem Strafrecht nicht gegen Tote ermittelt wird. Ein Betroffener konnte vor dem Darmstädter Sozialgericht Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz einklagen. Es handelt sich, laut Pressestelle der Bistums, um schweren Missbrauch, das heißt über einen längeren Zeitraum und in einer Vielzahl von Handlungen. Geschehen sind die Übergriffe, als der Mann als Kind und Jugendlicher in einem von den Niederbronner Schwestern geführten Kinderheim in Speyer lebte. Das Heim in der Engelsgasse wurde im Jahr 2000 geschlossen. -