Saturday, December 9, 2023

ZDF löscht jetzt umstrittene Folge: „Macht sich über Betroffene in makabrer Weise ‚lustig‘“

EXPRESS ZDF löscht jetzt umstrittene Folge: „Macht sich über Betroffene in makabrer Weise ‚lustig‘“ Artikel von Klara Indernach (KI) • 2 Std. Wer in der ZDF-Mediathek eine Anfang September ausgestrahlte Ausgabe des „ZDF Magazin Royale“ sehen möchte, bekommt aktuell nur den Hinweis: „Uups! Der von dir gewünschte Inhalt ist leider nicht vorhanden.“ Das ZDF hat die Folge am Freitag (8. Dezember) offline gestellt, nachdem zwei Programmbeschwerden erfolgreich waren. Das berichtet „DWDL“. ZDF: Sender löscht umstrittene „ZDF Magazin Royale“-Folge Die Mitglieder des ZDF-Fernsehrates stimmten bei ihrer jüngsten Sitzung mit knapper Mehrheit für die Annahme der Beschwerden. Sie kritisierten unter anderem eine mangelnde Differenzierung in der Sendung und warfen ihr eine „verhetzende Wirkung“ und „gezielte Stimmungsmache gegen alle Betroffenen sexualisierter Gewalt“ vor. In der betreffenden Folge ging es um sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Ritualen satanistischer Kulte. Der Fokus lag dabei auf der Frage, ob diese Behauptungen wahr sind oder möglicherweise von einer Psychotherapeutin aus Eigeninteresse aufgestellt wurden. ZDF-Intendant verteidigt die Sendung Die unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs, eine der Beschwerdeführer, argumentierte in ihrer Programmbeschwerde, dass die Sendung durch das Ausblenden der Effekte auf Betroffene sexualisierter Gewalt die Menschenwürde verletze. „Indem die Sendung die Effekte auf alle Betroffenen sexualisierter Gewalt ausblendet, macht sie sich nicht nur über Betroffene in makabrer Weise ‚lustig‘, sondern verletzt ihre Menschenwürde“, erklärte die Kommission die Beschwerde. ZDF-Intendant Norbert Himmler verteidigte in einem Bericht des „Tagesspiegels“ die Sendung und betonte, dass das ZDF und Jan Böhmermann ihre Verantwortung ernst nehmen und Themen sensibel auswählen. Man wäge ab, welche Folgen die Darstellung einer Recherche haben könne, sei aber auch dazu verpflichtet, Missstände aufzudecken. Zudem habe Böhmermann zu Beginn der Sendung ernst und empathisch über Betroffene gesprochen.