Thursday, December 28, 2023

Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt - weil ukrainische Flüchtlinge Bürgergeld bekommen

Merkur Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt - weil ukrainische Flüchtlinge Bürgergeld bekommen Artikel von Daniel Geradtz • 4 Std. Arbeitsmarkt Die Flüchtlinge aus der Ukraine tragen zum Anstieg der Langzeitarbeitslosen bei. Grund ist unter anderem der leichte Zugang zum Bürgergeld. München – Mehrere Jahre war die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Deutschland rückläufig, wie die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt. Doch dann kam die Corona-Pandemie, die sich natürlich auch auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt hat. Die Zahl schnellte nach oben: von knapp 730.000 Langzeitarbeitslosen im Jahr 2019 auf mehr als eine Million im Jahr 2021. Zuletzt war wieder ein Rückgang festzustellen. Mehr Langzeitarbeitslose: Ukrainer machen Großteil aus Doch die aktuellen Zahlen zeigen wieder eine Trendumkehr. Im Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt vom November wurden 928.000 Langzeitarbeitslose verzeichnet. Das sind rund 51.000 mehr als zwölf Monate zuvor. Als langzeitarbeitslos werden Personen bezeichnet, die seit mindestens zwölf Monate keiner Erwerbstätigkeit nachgegangen sind. Deren Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen hat allerdings von 36,0 Prozent im vergangenen Jahr auf 35,6 Prozent abgenommen. Das liegt daran, dass die Anzahl der Arbeitslosen um 172.000 auf mehr als 2,6 Millionen gestiegen ist. Ein Grund für den Anstieg sind die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Laut den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sind von den neu verzeichneten Langzeitarbeitslosen 35.000 Staatsangehörige der Ukraine. Das lässt allerdings bei weitem nicht den Rückschluss zu, dass sich die Flüchtlinge aus der Ukraine nicht in den deutschen Arbeitsmarkt integrieren lassen. Denn die Zahl der ukrainischen Kurzzeitarbeitslosen hat im November um 4000 Personen abgenommen und die Anzahl der Teilnehmer an Integrationskursen zugenommen. Vermittlung qualifizierter Jobs an Ukrainer dauert länger Vielmehr scheint ein strategischer Fehler der Bundesregierung die Ursache für die vergleichsweise hohe Anzahl der Ukrainer an Langzeitarbeitslosen zu sein. Ziel der Bundesagentur für Arbeit ist es nämlich, den ukrainischen Flüchtlingen angemessene Arbeitsangebote zu machen. Sie sollen also nicht einfach nur irgendwelchen Jobs nachgehen, sondern Tätigkeiten, die ihren Qualifikationen entsprechen. Die Vermittlung dauert länger und ein passender Job muss auch erstmal frei sein. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigte deswegen im Oktober ein Umdenken an. Ein Jobturbo soll dabei helfen, Flüchtlingen schneller eine Arbeitsstelle anbieten zu können. Laut dem Experten Ulrich Walwei hat dennoch der leichte Zugang zu Sozialleistungen Auswirkungen auf die Zahlen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung online mit Verweis auf den Vizedirektor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Flüchtlinge können demnach in Deutschland direkt Bürgergeld beantragen. Dadurch erhalten sie zum Teil höhere Zuwendungen als in anderen Ländern. Der Blick auf die Quote der arbeitenden Ukrainer in den Nachbarländern unterstreicht das. Denn laut der steht in den Niederlanden fast die Hälfte der Ukrainer in Lohn und Brot. In Dänemark sind es sogar fast drei Viertel. In Deutschland gehen laut dem Bericht 18 Prozent der Geflüchteten aus der Ukraine einer Erwerbstätigkeit nach.