Thursday, December 7, 2023

Comeback nach Tiefschlaf: Filter küsst DHB-Frauen mit irren Paraden wach

ntv.de Comeback nach Tiefschlaf: Filter küsst DHB-Frauen mit irren Paraden wach 1 Std. Die deutschen Handballerinnen setzen ihren beeindruckenden Erfolgslauf bei der WM fort und machen einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale. Trotz zeitweise haarsträubender Fehler gewinnt das DHB-Team sein erstes Hauptrundenspiel gegen Rumänien noch knapp. Katharina Filter war beste deutsche Spielerin gegen Rumänien. Katharina Filter strahlte. Jede einzelne deutsche Handballerin nahm ihre überragende Torfrau in den Arm, ehe Filter mit einem Grinsen die Auszeichnung als Spielerin des Spiels entgegennahm. Nach dem bestandenen WM-Stresstest gegen Rumänien wussten die DHB-Frauen, bei wem sie sich zu bedanken hatten. "Ich bin einfach sehr froh, es war hart von Beginn an. Uns wurde nichts geschenkt. Wir haben an uns geglaubt, weiter gefightet und das Spiel noch gedreht", sagte Filter nach dem 24:22 (9:12) zum Hauptrunden-Start. Beim vierten Sieg im vierten Spiel bewies Deutschland echte Comeback-Qualitäten und stieß das Tor zum Viertelfinale weit auf. Annika Lott und Antje Döll (je 4 Tore) waren vor 2500 Zuschauern in der Jyske Bank Boxen im dänischen Herning die besten Werferinnen für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die weiter eine makellose Bilanz von 6:0 Punkten besitzt. Spielerin des Abends aber war Filter, die Deutschland nach einer verkorksten ersten Hälfte mit irren Paraden und einer Fangquote von 42 Prozent wachküsste. "Zu viel Respekt vor den Pässen an den Kreis" "Die erste Halbzeit war schwierig, wir hatten zu viel Respekt vor den Pässen an den Kreis", sagte Gaugisch. Tatsächlich befand sich die offensiv ganz schwache deutsche Mannschaft gegen die Rumäninnen um Starspielerin Christina Neagu zunächst im Tiefschlaf. Erst nach dem Seitenwechsel drehte Deutschland auf und verwandelte dank Filter und einer verbesserten Abschlussquote in der Offensive einen zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand noch zum Sieg. Der Höhenflug geht weiter. Mit einem weiteren Erfolg am Samstag (18 Uhr) gegen Serbien (0:6 Punkte) winkt dem Team womöglich schon das vorzeitige Viertelfinal-Ticket. Abschließender Gegner in der Hauptrundengruppe III ist am Montag (20.30 Uhr/beide Sportdeutschland.TV) der ebenfalls verlustpunktfreie Turniermitfavorit Dänemark. Die besten zwei Teams der vier Hauptrunden-Gruppen ziehen in die Finalrunde ein. Der Start geht völlig schief Drei Tage nach der 33:17-Gala zum Vorrundenabschluss gegen Polen fand Deutschland überhaupt nicht in die Partie. In der Offensive leisteten sich Emily Bölk und Co. zahlreiche technische Fehler, die Rumänien gnadenlos bestrafte. Am ersten Drei-Tore-Rückstand beim 3:6 (11.) hatte Deutschland die erste Hälfte zu knabbern, weil sich im eigenen Angriff eine bislang ungewohnte Nervosität breit machte. Co-Kapitänin Alina Grijseels ließ bei zwei Siebenmetern ebenso klarste Chancen liegen wie Rückraumspielerin Xenia Smits im Gegenstoß. Rumäniens Torfrau Daciana Hosu erwischte in der Anfangsphase einen Sahnetag. Im deutschen Tor bewahrte Filter die DHB-Frauen vor einem noch höheren Rückstand. "Wir brauchen vorne Bewegung", forderte Gaugisch bei seiner ersten Auszeit. Doch Besserung stellte sich zunächst nicht ein. Die viermalige Welthandballerin Neagu, die die gesamte Vorrunde verletzungsbedingt verpasst hatte, kam schnell auf Betriebstemperatur. Gegen das Kreisspiel des EM-11. fand Deutschland kaum Mittel. Dazu reihte der Angriff weitere Fehler an Fehler. Rumänien zog beim 7:11 (28.) erstmals vier Treffer weg. Erst nach dem Seitenwechsel kämpfte sich Deutschland besser in die Partie. Shootingstar Viola Leuchter entpuppte sich im Rückraum mit ihren 1,85 m als echte Waffe, dazu wurde Filter von Minute zu Minute stärker. Zwischenzeitlich kratzte Filter an einer 50-Prozent-Quote. Beim 15:15 (42.) glich Deutschland erstmals seit der Anfangsphase wieder aus. Kurz darauf erzielte Annika Lott (43.) die Führung. Das deutsche Team war nun spürbar selbstbewusster - und Filter weiter in Höchstform.