Thursday, December 21, 2023

Macron nach Äußerungen über Gérard Depardieu in der Kritik

WELT Macron nach Äußerungen über Gérard Depardieu in der Kritik 1 Std. Gegen Gérard Depardieu wird wegen Vorwürfen der Vergewaltigung ermittelt. Präsident Emmanuel Macron nahm den Schauspieler in Schutz. Jetzt bekommt er dafür Gegenwind – auch sein Vorgänger François Hollande meldet sich zu Wort. Fullscreen button Emmanuel Macron bezeichnet sich als großen Bewunderer von Gérard Depardieu Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist nach Äußerungen über den Schauspieler Gérard Depardieu in die Kritik geraten. Er sei ein großer Bewunderer Depardieus, sagte Macron am Mittwochabend im Fernsehsender France 5 über den Schauspieler, dem mehrere Frauen sexuelle Übergriffe vorwerfen. „Er macht Frankreich stolz“, fügte Macron hinzu. Auf die Vorwürfe gegen Depardieu angesprochen sagte Macron, er glaube an die Justiz und die Unschuldsvermutung. „Sie werden mich niemals an einer Menschenjagd teilnehmen sehen“, sagte er. Der Präsident kritisierte auch die Entscheidung seiner Kulturministerin Rima Abdul-Malak, ein Disziplinarverfahren gegen den Schauspieler einzuleiten, an dessen Ende der Ausschluss aus dem Orden der Ehrenlegion stehen könnte. Abdul-Malak sei damit „ein bisschen zu weit gegangen“, sagte Macron. Die feministische Gruppe „Osez le féminisme“ verurteilte Macrons Äußerungen auf der Plattform X. „Wir, die Beute, haben es mit jemandem zu tun, der sich selbst als ,großer Jäger‘ bezeichnet und dennoch nach den Worten des Präsidenten zum Opfer einer ,Menschenjagd‘ wird“, hieß es. Auch Ex-Präsident François Hollande widersprach Macron. „Nein, wir sind nicht stolz“, sagte er im Radiosender France Inter. Anfang des Monats war eine Dokumentation ausgestrahlt worden, in der 16 Frauen Depardieu vorwarfen, sie begrapscht und sexuell belästigt zu haben. In dem Film waren auch obszöne Bemerkungen und Gesten des Schauspielers auf einer Reise nach Nordkorea im Jahr 2018 zu sehen. Im Dezember 2020 war gegen den 74-Jährigen ein Ermittlungsverfahren wegen Vorwürfen der Vergewaltigung und der sexuellen Nötigung eingeleitet worden. Die Schauspielerin Charlotte Arnould wirft dem Schauspieler vor, sie 2018 in seiner Pariser Wohnung zweimal vergewaltigt zu haben. Depardieu wies die Vorwürfe in einem offenen Brief in der Zeitung „Le Figaro“ zurück.