Friday, December 8, 2023

Kein Nikolaus im Kindergarten? – Österreich diskutiert Verbot

Merkur Kein Nikolaus im Kindergarten? – Österreich diskutiert Verbot Artikel von Michelle Brey • 6 Std. „Armutszeugnis“ Kein Nikolaus im Kindergarten? – Österreich diskutiert Verbot Am 6. Dezember kommt bei vielen Kindern der Nikolaus. Der Nikolaus gehört zur Adventszeit für viele Menschen einfach dazu. In Niederösterreich kam es zu Diskussionen, ob er einen Kindergarten besuchen sollte. Wien – „Ach, du lieber Nikolaus, komm doch einmal in mein Haus! Hab‘ so lange an dich gedacht! Hast mir auch was mitgebracht?“ Sätze wie diese dürften am 6. Dezember in vielen Familien stolz vor dem Nikolaus aufgesagt worden sein. Für Kinder ist der Besuch des Mannes mit dem weißen Bart meistens etwas ganz Besonderes. Die Augen leuchten, die Aufregung ist groß. In einem Kindergarten in der Gemeinde Fels am Wagram in Österreich wäre es dazu beinahe nicht gekommen. Ein geplantes Verbot sorgte für Aufsehen. Dabei spielte 2023 sogar das Wetter mit: Eisige Temperaturen und Schnee ließen Weihnachtsstimmung aufkommen. Drei Gründe sprechen für Nikolaus-Verbot im Kindergarten in Österreich Die Entscheidung der Pädagogen eines Kindergartens zog ziemliche Kritik nach sich. Mehreren österreichischen Zeitungen zufolge hatten sie sich aus drei Gründen gegen einen Nikolaus-Besuch im Kindergarten entschieden: Einige Kinder im Alter unter drei Jahre: Sie könnten Angst bekommen. Integrationskinder: Es sei nicht eindeutig bekannt, welche Trauma-Erfahrungen sie erfahren hätten. Wer spielt den Nikolaus? Es stehe niemand zur Verfügung, der geeignet sei. „Armutszeugnis“: FPÖ positioniert sich nach geplantem Hausverbot für Nikolaus deutlich Diese Begründung „überschreitet die Grenze zur Absurdität vollends“, reagierte FPÖ-Gemeinderat Dr. Michael Witt laut oe24.at. Auch Andreas Bors (ebenfalls FPÖ), Landesparteisekretär und Landtagsabgeordneter, äußerte sich: „Der Nikolaus gehört zu unserer Kultur und zu unserem Brauchtum. Eine Abkehr davon wäre ein Armutszeugnis für unsere christlichen Werte. Ich kann daher nur an den Bürgermeister sowie die Einrichtungen appellieren, unseren Kindern dieses Fest nicht zu nehmen und sie in der Abhaltung bestärken.“ Bürgermeister rettet Nikolaus-Besuch in österreichischer Gemeinde Bürgermeister Christian Bauer (ÖVP) reagierte schließlich entschlossen. Kurier.at zufolge trieb er kurzerhand einen erfahrenen Nikolaus für den Kindergarten auf und löste das Problem. Der Besuch war somit gesichert, wie er selbst ankündigte. „Wir in Fels am Wagram unterstützen natürlich die Bräuche und Traditionen, die vor allem die Adventszeit in unserem Land mich sich bringt.“ Bürgermeister Christian Bauer, kurier.at Hierzu zähle nicht nur der Adventskranz oder das Christkind an Weihnachten, sondern auch der Nikolaus, betonte er. Zustimmung fand er bei Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie freue sich darüber, dass der heilige Nikolaus nun auch den Kindergarten in der Gemeinde besuchen würde, sagte sie im Vorfeld des 6. Dezember. Die Diskussionen um den Mann mit dem weißen Bart gab es übrigens nicht nur in Niederösterreich. Auch in einem Kindergarten in Salzburg sollte der Nikolaus die Kinder nicht besuchen kommen. Ein bekanntes Model positionierte sich via Facebook gegen diesen Plan. (mbr)