Tuesday, December 5, 2023
Jeden Tag 1,17 Mio. Euro! Die Wahrheit über die Flüchtlingskosten
Berliner Kurier
Jeden Tag 1,17 Mio. Euro! Die Wahrheit über die Flüchtlingskosten
Artikel von BK •
3 Std.
Das Flüchtlingszentrum in Tegel kostet jeden Tag mehr als eine Million Euro.
Irre Zahlen gibt es jetzt, was die Kosten für Flüchtlingsunterkünfte in Berlin betrifft. Die steigenden Ankunftszahlen verursachen fürs Land deutlich höhere Kosten, als mancher gedacht hatte. Die Ausgaben für die überdimensionalen Unterkünfte in Tegel, Tempelhof und angemietete Hotelzimmer belaufen sich täglich wie folgt, schreibt die BZ:
Tegel: 1.172.204,53 Euro pro Tag für 7100 Plätze! Das ehemalige Flughafenareal beherbergt momentan 3408 Ukrainer und 1333 Asylbewerber aus anderen Ländern. Ursprünglich als kurzfristige Drehscheibe gedacht, verweilen Ukrainer im Schnitt mittlerweile 165 Tage, so die BZ. Die Nutzung umfasst Terminal C (ehemals Air Berlin) sowie acht Hallenkomplexe.
Die Verhandlungen über den Betreibervertrag mit dem DRK laufen und sollen bis Ende 2024 verlängert werden. Nach Angaben des AfD-Abgeordneten Gunnar Lindemann (53) würde ein einfacher Angestellter 40 Jahre arbeiten müssen, um einen Tag Tegel zu finanzieren. Lindemann fordert angesichts von rund 17.000 ausreisepflichtigen Asylbewerbern eine Rückführungsinitiative zur Kostensenkung.
Tempelhof: 228.000 Euro pro Tag für 1359 Plätze! Die Nutzung umfasst drei Hangars, den Parkplatz P3 und eine Gemeinschaftsunterkunft am Columbiadamm. Auf diesem Areal leben 309 Kinder und Jugendliche, und es ist geplant, vor Ort Willkommensklassen einzurichten, da die umliegenden Schulen bereits ausgelastet sind, so das Blatt. Die Kosten beinhalten Betrieb, Sicherheitsdienst, Miete, Container und Catering.
Hotels/Hostels: 101.046 Euro pro Tag für 1617 belegte Plätze! Berlin hat momentan zehn Hotels und Hostels in verschiedenen Bezirken unter Vertrag, mit einer Gesamtkapazität von bis zu 2103 Plätzen. Die durchschnittlichen täglichen Kosten pro untergebrachter Person betragen inklusive Versorgung etwa 62,49 Euro/Tag. Die bestehenden Verträge laufen bis maximal Ende Juni 2024, und aktuell werden keine neuen Hotels oder Hostels akquiriert.
Während der Jahre 2020/21, so die BZ, gab es keine Einquartierungen in Hotels, 2022 jedoch im März bis Mai (3664 Plätze) und im November (997 Plätze). Im Vorjahr betrugen die Kosten für die Anmietung von Hotelzimmern insgesamt nur 3,4 Millionen Euro, während es im laufenden Jahr bereits 12,8 Millionen Euro sind.
Warum die Kosten so hoch sind, darüber kann man nur spekulieren. Zu den Gründen, die die Kosten treiben, gehören in jedem Fall diese:
Große Anzahl von Flüchtlingen: Berlin verzeichnet eine hohe Anzahl von ankommenden Flüchtlingen, was die Herausforderung der Unterbringung größer macht. Die hohe Nachfrage nach Unterkünften erhöht die Preise.
Infrastruktur und Immobilienkosten: Die Stadt muss geeignete Unterkünfte zur Verfügung stellen, sei es in temporären Unterkünften wie ehemaligen Flughafengebäuden oder durch die Anmietung von Hotels und Hostels (siehe oben). Die Kosten für Miete, Wartung, Sicherheitsdienste und Infrastruktur spielen eine Rolle und sind in einer stark nachgefragten Stadt wie Berlin hoch.
Langfristige Unterbringung: Wenn Flüchtlinge länger als geplant in den Unterkünften verweilen, steigen die Kosten. Dies hat verschiedene Gründe, etwa längere Bearbeitungszeiten für Asylanträge oder Schwierigkeiten bei der Rückführung ausreisepflichtiger Personen.
Soziale Unterstützung und Versorgung: Neben der reinen Unterbringung müssen auch soziale Dienste wie Gesundheitsversorgung, Bildung für Kinder und Jugendliche, außerdem weitere Unterstützungsdienste bereitgestellt werden. Diese zusätzlichen Ausgaben tragen ebenfalls zu den Gesamtkosten bei.