Monday, December 25, 2023

Flüchtlinge: EU registriert 2023 mehr als eine Million Asylanträge

DER SPIEGEL Flüchtlinge: EU registriert 2023 mehr als eine Million Asylanträge 14 Std. Die Zahl von Asylbewerbern in der Europäischen Union ist dieses Jahr stark gestiegen, Hauptziel ist weiterhin Deutschland. 2024 rechnet die EU-Asylagentur mit noch mehr Schutzbedürftigen, es werde ein »herausforderndes Jahr«. Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland und Europa steigt auch 2023 weiter. Die Direktorin der EU-Asylagentur (EUAA), Nina Gregori, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, in der EU werde die Gesamtzahl der Asylanträge 2023 »deutlich über einer Million« liegen. Allein im Oktober habe ihre Agentur rund 123.000 Anträge registriert, die höchste Monatszahl seit sieben Jahren. Mit einem Rückgang der Zahlen rechnet Gregori nicht, im Gegenteil: »Die Welt um uns herum wird immer instabiler. Der Schutzbedarf von Flüchtlingen wird 2024 und später daher nicht nachlassen, sich zum Teil sogar erhöhen.« 2024 werde ein »herausforderndes Jahr«. Wie die Funke-Zeitungen unter Berufung auf Daten der EUAA berichten, wurden in der EU bis Ende Oktober rund 937.000 Asylanträge registriert. Das war ein Anstieg um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) zählte derweil bis Ende November 325.801 Asylanträge in Deutschland, wie die Funke-Zeitungen weiter berichten – verglichen mit den ersten elf Monaten des Vorjahres ein Zuwachs um 52 Prozent. Deutschland bleibe das Hauptziel für Asylsuchende in der EU, bilanziert deshalb auch die EU-Asylagentur. Im Oktober entfielen nach EUAA-Angaben 27 Prozent aller Asylgesuche auf Deutschland. Das war mehr als in Frankreich und Italien zusammen, wo die zweit- und drittmeisten Asylanträge gestellt wurden. Weiter zugenommen hat auch die Zahl der Flüchtenden aus der Ukraine infolge des russischen Angriffskriegs. EUAA-Chefin Gregori sagte den Funke-Zeitungen, Ende Oktober seien 4,16 Millionen Ukrainer in der EU registriert gewesen, die hier vorübergehenden Schutz genießen würden, 320.000 mehr als im Januar. Deutschland sei Stand Ende Oktober mit rund 1,17 Millionen ukrainischen Flüchtlingen das führende Gastgeberland in der EU, gefolgt von Polen mit 957.000 Ukrainern.