Monday, December 4, 2023

„19 Prozent - das ist fast wie eine satte Ohrfeige“

Kreiszeitung „19 Prozent - das ist fast wie eine satte Ohrfeige“ Artikel von Klaus Müller • 1 Std. Dehoga-Kreisvorsitzender Jens Asche kritisiert die offenbar weiterhin von der Bundesregierung geplanten Erhöhung der Mehrwertsteuersatz scharf. Walsrode – Nun reicht es dem Dehoga-Kreisvorsitzenden Jens Asche. Er verlor sogar ein wenig die Fassung, als er in einem Gespräch mit der Verdener Aller-Zeitung über die Haltung seines Verbandes zur „Wiederherstellung“ der Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent auf alle Speisen in den Hotels und Gaststätten sprach. „Wir sind entsetzt, dass ab dem 1. Januar wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer bezahlt werden sollen. Da hat doch der Kanzler erst vor einigen Monaten deutlich gesagt, dass die Reduzierung auf sieben Prozent absolut notwendig gewesen sei. Aber nun hat er still und heimlich einen Rückzieher gemacht“, zeigte sich Asche deprimiert. Die Hoteliers und Gastwirte in den heimischen Betrieben seien sehr erschrocken darüber, dass es jetzt so weit gekommen sei. Dass man wieder in die letzte Reihe hinter die europäischen Staaten gerutscht sei, die zehn Prozent erheben. „Was das heißt, ist doch klar. Wir werden mindestens 20 Prozent unserer Betriebe verlieren. Das wird ein Einbruch sein in die gesamte Wirtschaft. Wir werden die Menschen bei den gestiegenen Kosten nicht mehr motivieren können, zu uns zu kommen“, befürchtete Asche. Asche bezifferte die gesamte Preissteigerung für die Kunden von Gastronomie und Hotellerie für das kommende Jahr auf „mindestens 15 Prozent“, denn dann komme noch die höhere Mautgebühr auf den Berufsstand zu. Außerdem berückskichtige niemand die erhöhten Personalkosten und die gestiegenen Betriebsausgaben. Asche appellierte an die heimische Politik, aufzustehen und für den gerade im Heidekreis so wichtigen Berufsstand zu kämpfen, durchzubringen, dass der Mehrwertsteuer-Satz wieder auf 19 Prozent erhöht wird. „Man wird es sonst merken“, so der Kreisvorsitzende, der weitere Aktionen überlegt, damit es nicht zu einem noch heftigeren Einbruch in der Berufssparte kommt. Asche: „Keiner kann sich das leisten, auch unsere Lieferanten und Partner nicht.“ Das Ganze fühle sich fast wie eine Ohrfeige für den gesamten Berufsstand an.  mü