Wednesday, September 18, 2024
„Gefahr für unser Land“: 111 Republikaner starten Meuterei gegen Trump
Merkur
„Gefahr für unser Land“: 111 Republikaner starten Meuterei gegen Trump
Artikel von Nils Hinsberger • 57 Mio. • 3 Minuten Lesezeit
Vor US-Wahl 2024
Ehemalige nationale Sicherheitsbeamte und Kongressmitglieder der Republikaner stellen sich gegen Trump – und unterstützen Kamala Harris.
Washington, D.C. – In einem beispiellosen Schritt haben sich über 100 ehemalige nationale Sicherheitsbeamte und Kongressmitglieder der Republikanischen Partei gegen Donald Trump ausgesprochen. Sie betonen, dass er „ungeeignet ist, erneut als Präsident zu dienen“ und eine „Gefahr für unser Land“ darstelle, wie die New York Times aus einem gemeinsamen Brief der Trump-Gegner zitiert. Diese Bewegung markiert so kurz vor der US-Wahl 2024 im November einen signifikanten Bruch in der aktuellen politischen Landschaft der USA, in der die Unterstützung für Trump innerhalb der Partei lange Zeit als nahezu unerschütterlich galt.
Die Unterzeichner des Briefes, die sowohl langjährige Kritiker Trumps als auch ehemalige Unterstützer umfassen, kritisieren Trumps „ungewöhnliche Affinität“ zu autoritären Führern wie Wladimir Putin und Xi Jinping. Sie werfen ihm vor, die Normen anständigen, „ethischen und rechtmäßigem“ Verhaltens zu missachten und chaotische Entscheidungen in der nationalen Sicherheit zu treffen, zitiert The Hill aus dem Schreiben.
Donald Trump verliert Rückhalt vor US-Wahl 2024
„Unsere Feinde gelobt“ – Republikaner schießen vor US-Wahl mit offenem Brief gegen Trump
Zu den prominenten Unterzeichnern gehören ehemalige Verteidigungsminister wie Chuck Hagel und William S. Cohen, ehemalige CIA-Direktoren wie Michael V. Hayden und William H. Webster sowie der ehemalige Direktor der nationalen Nachrichtendienste John D. Negroponte. Auch ehemalige Kongressmitglieder wie Charles W. Boustany Jr. und Barbara Comstock haben den Brief unterzeichnet. Diese Gruppe hebt hervor, dass Trump als Präsident „tägliches Chaos in der Regierung gefördert, unsere Feinde gelobt und unsere Verbündeten untergraben“ habe.
Die Unterzeichner verurteilen insbesondere Trumps Anstiftung zum Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021, was sie als Verletzung seines Amtseids und als Gefahr für das Land betrachten würden. In ihrem Schreiben zitieren sie Trumps ehemaligen Vizepräsidenten Mike Pence: „Jeder, der sich über die Verfassung stellt, sollte niemals Präsident der Vereinigten Staaten sein.“ Pence hatte sich bereits im März offiziell gegen eine Unterstützung von Trump zur US-Wahl in diesem ausgesprochen. „Es sollte keine Überraschung sein, dass ich Donald Trump dieses Jahr nicht meine Unterstützung gebe“, sagte er damals gegenüber Fox News.
Vor US-Wahl 2024: Republikaner stellen sich gegen Trump – und unterstützen Harris
Trotz ihrer möglichen Meinungsverschiedenheiten mit Kamala Harris in bestimmten politischen Fragen unterstützen die Republikaner sie als eine Führungspersönlichkeit, die die „Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Verfassungsprinzipien“ konsequent verteidige, zitiert die Times. Sie verweisen in ihrem Brief auf ihre Zustimmung zu einem parteiübergreifenden Grenzsicherheitsgesetz und ihre Unterstützung für US-Verbündete als Beispiele für ihre Führungsqualitäten.
Die Unterstützung für Harris zeigt sich auch in der wachsenden Zahl von Republikanern, die sich öffentlich gegen Trump stellen. So haben kürzlich über 230 ehemalige republikanische Mitarbeiter sowie der ehemalige Generalstaatsanwalt Alberto Gonzales ihre Unterstützung für Harris erklärt. Zuletzt startete obendrein eine Kampagne unter dem Namen „Republikaner gegen Trump“. Die Gruppe habe mehrere Millionen US-Dollar in Fernsehclips investiert, die unentschlossene Wähler von einer Wahl von Trump abhalten sollen, berichtete CBC News.
Die Unterzeichner des Briefes betonen derweil, dass alle Vorbehalte gegenüber Harris „im Vergleich zu“ Trumps nachgewiesenem chaotischen und unethischen Verhalten verblassen würden. Sie warnen davor, dass Trumps unberechenbare Natur keine Verhandlungstugend sei, sondern vielmehr zu „gefährlichen globalen Konsequenzen“ führen könne. (nhi)