Sunday, September 1, 2024

Einzige Zeugin der „Bayesian“-Tragödie meldet sich zu Wort – Details werfen neues Bild auf Vorfall

FR Einzige Zeugin der „Bayesian“-Tragödie meldet sich zu Wort – Details werfen neues Bild auf Vorfall Artikel von Michel Guddat • 15 Std. • 2 Minuten Lesezeit Mysteriöser Untergang Neue Aussagen der Werftbesitzerin könnten Licht ins Dunkel zu dem Unglück der Superyacht „Bayesian“ bringen. Die Ermittlungen laufen. Porticello – Die Luxus-Yacht „Bayesian“ sank unter dramatischen Umständen vor der Küste Italiens. Nun könnten neue Beweismittel, insbesondere ein Überwachungsvideo aus der Werft von Rosalia Orlando, entscheidend für die Ermittlungen sein. Die Aufnahmen wurden bereits von der italienischen Küstenwache beschlagnahmt. Untergang der Luxusyacht „Bayesian“: Besitzerin der Werft ist die einzige Augenzeugin der Tragödie Rosalia Orlando, die Besitzerin der Werft in Porticello, ist die einzige Augenzeugin der Tragödie. Ermutigt von ihren Kunden, hat sie sich nun entschieden, über die Unglücksnacht zu sprechen. „Ich habe das Video noch nicht gesehen, aber es ist auf jeden Fall interessant, weil es diesen Meeresabschnitt einfängt“, sagte Orlando im Interview mit Corriere della Sera. Orlando hatte die „Bayesian“ bereits seit der Nacht zuvor beobachtet. „Niemand hat bislang an einem Ort geankert, der so exponiert ist“, soll sie einem Mitarbeiter der Küstenwache gesagt haben. Dieser habe jedoch nur geantwortet: „Rosalia, du entscheidest nicht, wo jemand ankern soll.“ Augenzeugin Rosalia Orlando: „Das Schiff bewegte sich und schwankte, als würde es zittern“ In der Nacht sei Orlando zur Werft zurückgekehrt, „um den Tanker zu beladen, das mache ich jeden zweiten Tag“, erklärte sie der italienischen Zeitung. Es habe bereits am Nachmittag in Strömen geregnet. „Ich ging zum Pier, um mir das Segelboot anzusehen, weil es liegengeblieben war, statt die Kette loszulassen und den Motor einzuschalten.“ Segel gesetzt, trotz Sturm? Berichte der einzigen Augenzeugin werfen ein neues Bild auf die Ermittlungen des tragischen Untergangs der Yacht Orlando habe beobachtet, wie das Schiff schwankte und sich bewegte, als würde es zittern. „Vielleicht ruckte der Anker und wurde über den Grund gezogen“, spekulierte sie. Sie habe auch einige Segel flattern gesehen, bevor der Mast auf die Seite fiel. Die Aussage sorgte für großes Erstaunen, doch auch die anderen anwesenden Personen – allesamt Fischer – bestätigten ihre Aussage: „Rosalia weiß, was sie sagt.“ Setzen der Segel unter den Bedingungen war wohl äußerst riskant Die Entscheidung, die Segel zu setzen, obwohl ein schwerer Sturm herrschte, wirft zahlreiche Fragen auf. Experten betonen, dass das Setzen der Segel unter solchen Bedingungen äußerst riskant ist und zu einer Destabilisierung des Schiffs führen kann. Auch die Tatsache, dass die Küstenwache Rosalias Warnungen ignoriert haben könnte, könnte zu weiteren Diskussionen führen. Verfahren gegen Kapitän der Yacht wegen mutmaßlicher fahrlässiger Tötung laufen Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile Ermittlungen gegen zwei weitere Mitglieder der Besatzung eingeleitet. Gegen James Cutfield, den neuseeländischen Kapitän der Yacht, läuft bereits ein Verfahren wegen mutmaßlicher fahrlässiger Tötung und schuldhafter Herbeiführung einer Havarie. Cutfield befindet sich auf freiem Fuß und hat Italien verlassen, um in seinem Wohnort in Mallorca auf die Resultate der Autopsien zu warten. (mg)