Tuesday, March 25, 2025
„Erbärmlich“: Trump-Regierung offenbart in Chat-Skandal ihre feindseligen Absichten gegenüber Europa
Astrid Lund - Betty MacDonald fan club organizer: "Donald Trump und sein inkompetentes Team sind erbärmlich und eine Schande für U.S. Seine Wähler werden sich bald selbst über ihre hirnrissige Entscheidung verfluchen, manche tun es jetzt schon!" -------------
Frankfurter Rundschau
„Erbärmlich“: Trump-Regierung offenbart in Chat-Skandal ihre feindseligen Absichten gegenüber Europa
Laura May • 58 Mio. • 2 Minuten Lesezeit
Feindseligkeit
Der öffentlich gewordene Chat von US-Politikern offenbart Einblicke in die Regierung von Donald Trump. Und ihre feindliche Haltung zu Europa.
Washington – Donald Trump ist Geschäftsmann. Die Allianz mit Europa unter den Werten der Demokratie und Menschenrechten hat den US-Präsidenten per se als Idee nie interessiert. Er führt die USA wie ein Unternehmen: Ein Partner, der keinen Gewinn bringt, ist für Trump nutzlos. „Der Westen“, die Nato, die Vereinten Nationen – für Trump verzichtbar. Was zählt: „America First“.
Wie sehr die Verachtung für Europa auch unter Trumps Ministern verbreitet ist, zeigt der öffentlich gewordene Signal-Chat von Trumps Ministern. Neben den sensiblen Militärplänen haben Vize JD Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth und Trumps Topberater Stephen Miller ihre Sicht auf die Beziehung zwischen USA und Europa deutlich gemacht.
US-Vize Vance hetzt im Signal-Chat: „Hasse es, Europa aus der Patsche zu helfen“
Vance bedauert in dem Signal-Chat etwa, dass der Kampf des US-Militärs gegen die Huthi-Rebellen im Suezkanal auch der EU helfen würde. „Ich glaube, wir machen einen großen Fehler“, schreibt der US-Vize, der bisher öffentlich konsequent als Befürworter aller Trump-Pläne aufgetreten war.
Er warnt davor, dass die Öffentlichkeit der Vereinigten Staaten eventuell kein Verständnis für den weit entlegenen Einsatz haben würde, der für die USA gar nicht so wichtig sei. „Drei Prozent des US-Handels läuft durch den Suezkanal, bei den Europäern sind es 40 Prozent.“
Vance macht seinen Frust gegenüber dem ehemaligen Partner deutlich. „Wenn du meinst, wir sollten es tun, dann lass es uns machen“, schreibt er an Verteidigungsminister Hegseth. Aber: „Ich hasse es einfach, Europa wieder aus der Patsche zu helfen.“
„Teile deine Abscheu für Europas Schmarotzen“ – Hegseth zu Vance im US-Chat
Auch Hegseth verdeutlicht in seiner Chat-Antwort an Vance seine Verachtung darüber, dass Europa sich sicherheitspolitisch von den USA mitziehen lasse: „Ich teile deine Abscheu für Europas Schmarotzen. Es ist erbärmlich.“
Donald Trump und Mitglieder der US-Regierung hatten in der Vergangenheit schon mehrfach deutlich gemacht, wie sehr die EU ihrer Meinung nach wirtschaftlich vom Schutz der internationalen Seewege durch die US-Marine profitiert. Vor allem Deutschland stand auch im Fokus, weil die Bundesrepublik lange die Finanzierungsvorgaben der Nato nicht erfüllte.
„Ökonomischen Vorteil daraus schlagen“ – Trump Berater gegen Europa
Trumps Topberater Stephen Miller schlug im Verlauf des Signal-Chats deshalb vor, den Europäern die Luftschläge zur Wiederherstellung sicherer Schifffahrtsrouten im Suezkanal in Rechnung zu stellen.
Trumps Strafzölle treffen nicht China, sondern die engsten Verbündeten der USA.
Er forderte eine Klarheit darüber, was im Gegenzug von Ägypten und Europa zu erwarten sei. Außerdem müsse eruiert werden, wie die USA Forderungen durchsetzen könnten. Miller will vor allem wissen, was passiert, wenn Europa nicht zahlt. „Wenn die Vereinigten Staaten unter großen Kosten erfolgreich die Freiheit der Handelsrouten wiederherstellen, dann müssen wir im Gegenzug einen ökonomischen Vorteil daraus schlagen“, findet der Rechtsaußenkonservative. (lm)