Monday, October 21, 2024

„Lauterbach täuscht die Öffentlichkeit“: Schwere Vorwürfe gegen Ampel-Minister

RUHR24 „Lauterbach täuscht die Öffentlichkeit“: Schwere Vorwürfe gegen Ampel-Minister Artikel von Julian Kaiser • 4 Std. • 2 Minuten Lesezeit Die Krankenkassenbeiträge steigen 2025 wohl immens an. Weil Minister Lauterbach aber positiv auf 2026 blickt, geht eine Kollegin aus dem Sattel. Dortmund – Bald schon haben wohl viele Arbeitnehmer ein geringeres Netto-Einkommen: Die Krankenkassenbeiträge werden zum Jahr 2025 um voraussichtlich 0,8 auf 2,5 Prozentpunkte steigen. Dann würden sie auf ein Rekordniveau von 17,1 Prozent klettern. Mit Blick auf 2026 sollen die Beträge aber stabil bleiben, verspricht Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Doch das kauft ihm Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) nicht ab – sie macht dem 61-Jährigen schwere Vorwürfe. „Lauterbach täuscht die Öffentlichkeit“: Schwere Vorwürfe gegen Ampel-Minister „Lauterbach täuscht die Öffentlichkeit“, sagt Gerlach gegenüber den Augsburger Allgemeinen. „Denn ab dem Jahr 2026 kommen mit dem von ihm geplanten Transformationsfonds zusätzliche Kosten in Milliardenhöhe auf die Krankenkassen zu“. Im übernächsten Jahr werden sozialversicherungspflichtig angestellte Arbeitnehmer laut Gerlach also wie schon 2025 mit mehr Zusatzkosten bei der Krankenversicherung rechnen müssen. Und das trotz der Dementis des Gesundheitsministers (mehr Politik-News bei RUHR24). Tatsächlich sehen Lauterbachs Pläne vor, dass die Krankenkassen an seiner Krankenhausreform ordentlich mithelfen müssen. Nach einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (DPA) werden die Kassen zwischen 2026 und 2035 wohl mit bis zu 25 Milliarden Euro Beteiligung zur Kasse gebeten, um die Kliniken entsprechend anzupassen. Mit der Krankenhausreform will der Minister die Zahl der Kliniken reduzieren und die Qualität der medizinischen Versorgung verbessern. Verwandtes Video: Lauterbach: Hunderte Kliniken werden wegfallen (glomex) Lauterbach glaubt mit Blick auf 2026 nicht an steigende Zusatzbeiträge bei der Krankenversicherung Das Problem: Angeblich seien die daraus resultierenden umgelegten Extra-Kosten für Verbraucher ab 2026 „in die jüngste Prognose des Schätzerkreises für die Anhebung der Zusatzbeiträge nicht eingespeist“, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (DPA). Lauterbach selbst blickt deutlich positiver in die Zukunft als seine bayerische Kollegin. „Mit den Reformen, die wir jetzt schon gemacht haben, die jetzt anfangen zu wirken und den Reformen, die wir gerade machen, kommt tatsächlich auch der Beitragssatzanstieg zu einem Stopp“, sagte er gegenüber der Bild. Allerdings müssen Arbeitnehmer ab 2025 wegen der Krankenhausreform, die eine Region wohl besonders hart zu spüren bekommen wird, tiefer in die Tasche greifen. Wegen des drohenden Krankenhaus-Sterbens sei der Schritt alternativlos gewesen. Bayern Gesundheitsministerin Gerlach schießt scharf gegen Lauterbach Das will Lauterbachs schärfste Kritikern dieser Tage so nicht stehen lassen. Zumindest der bereits im kommenden Jahr rekordverdächtig ansteigende Zusatzbeitrag hätte laut Gerlach zufolge nichts mit der Krankenhausreform zu tun. Die Erhöhungen seien vielmehr „die Folge der bisherigen Politik der Bundesregierung und nicht der geplanten Krankenhausreform“. Den Krankenkassen geht es aktuell schlecht. Die Pflegeversicherung soll angeblich vor der Pleite stehen, helfen soll wohl eine Erhöhung von bis zu 0,3 Prozent ab 2025. Insgesamt hat der sogenannte Schätzerkreis der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) bereits eine Finanzierungslücke der Krankenkassen von 13,8 Milliarden Euro für 2025 errechnet. Dass Lauterbachs Kalkül tatsächlich aufgeht und die Beitragssätze im Jahr 2026 nicht mehr ansteigen werden, ist nach aktuellem Stand höchst fraglich.