Tuesday, October 15, 2024
Dieses Berliner Stadtviertel zählt zu den coolsten weltweit
Berliner Morgenpost
Dieses Berliner Stadtviertel zählt zu den coolsten weltweit
9 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Rankings sind eine feine Sache. Gerade wenn es um Ranglisten aus dem Lifestyle-Bereich geht, kann man dabei getrost auf eine Faktenbasis verzichten. Was allein zählt, ist persönlicher Geschmack. Und über den lässt sich bekanntlich streiten – oder auch nicht. Das britische Lifestyle-Magazin „Time Out“ liebt Rankings. Gekürt werden mal die coolsten Städte oder wie gerade eben die coolsten Stadtviertel.
Berlin scheint bei den Redakteuren in London nach wie vor hoch im Kurs zu stehen. Vergangenes Jahr schaffte es Neukölln auf die Liste (Platz 22 von 40), diesmal fiel die Wahl noch naheliegender aus. Friedrichshain, ja wirklich, Friedrichshain ist laut „Time Out“ eines der coolsten Stadtviertel der Welt. Dazu könnte man einiges sagen, aber nun gut, nehmen wir es zur Kenntnis. Platz 18 für das Hipster-Paradies zwischen Boxhagener Platz, RAW-Gelände (von „Time Out“ drollig falsch „RÄW“ geschrieben) und East Side Gallery.
Das RAW-Gelände in Friedrichshain: viel cooler wird es nicht mehr.
Die Begründung für die Wahl liest sich für Berlinerinnen und Berliner recht amüsant. Friedrichshain erlebe gerade eine Art zweiten Frühling, heißt es sinngemäß und ziehe nun nicht mehr britische Trink-Touristen, sondern ein erwachsenes, kosmopolitisches und kunstaffines Publikum an. Really, lieber Nathan Ma (Verfasser des Textes bei „Time Out“)? Das „kunstaffine Publikum“ wache – so Nathan Ma – an einem idealen Tag im Michelberger Hotel auf, schlurfe dann ein paar Meter weiter für einen Flat White zu „Books und Bagels“, dränge sich dann mit den anderen Hipster-Anwohnern und Touris am Flohmarkt am „Boxi“ oder auf dem „RÄW“(!)-Gelände, bevor es zum veganen Mittagsmahl in den Aleppo Supper Club oder ins „1990 Vegan Living“ gehe. Nach ein paar Drinks in der „Palabra Bar“ gehe es dann zum Partymachen in Richtung Holzmarkt, am besten ins „Säälchen“.
Nach diesen Tipps wie frisch aus der aktuellen Ausgabe des „Lonely Planet“ warten wir schon gespannt, welches Berliner Viertel es nächstes Jahr unter die Top 40 schafft. Vielleicht ja der seit Jahren nie so richtig kommende Wedding oder doch mal wieder Prenzlauer Berg. Irgendein „Times Out“-Redakteur wird sicher noch ein paar „coole“ Läden in der Oderberger Straße auftreiben oder dem spröden Charme des Mauerparks erliegen. tok