Monday, September 23, 2024

Wirbel um EM-Elfer: UEFA bricht ihr Schweigen

sport1.de Wirbel um EM-Elfer: UEFA bricht ihr Schweigen Artikel von SPORT1 • 58 Mio. • 2 Minuten Lesezeit Das vermeintliche Handspiel von Marc Cucurella im Viertelfinale der Europameisterschaft zwischen Deutschland und Spanien wurde viel diskutiert. Nun äußert sich erstmals die UEFA zu der strittigen Situation. Es ist eine Aktion, die den meisten deutschen Fußball-Fans vermutlich noch viele Jahre im Gedächtnis bleiben wird. In der 107. Minute des EM-Viertelfinals trifft ein Schuss von Jamal Musiala, beim Stand von 1:1, den Arm des spanischen Verteidigers Marc Cucurella im Strafraum. Doch Schiedsrichter Anthony Taylor sowie VAR Stuart Atwell waren sich schnell einig: Kein Handspiel! Das Spiel wurde fortgesetzt, und Spanien gewann schließlich durch einen Kopfball von Mikel Merino in der 119. Minute, qualifizierte sich für das Halbfinale und holte später seinen vierten EM-Titel. Cucurella wurde in den folgenden Partien von den deutschen Fans ausgepfiffen. Obwohl die Szene für viele Diskussionen sorgte, schwieg die UEFA lange - bis jetzt! Schiedsrichterkommission räumt Fehler ein Mehr als zwei Monate nach der Entscheidung hat die UEFA-Schiedsrichterkommission den internationalen Schiedsrichtern jedoch mitgeteilt, dass es sich bei diesem Spiel um einen Fehler handelte und ein Elfmeter hätte verhängt werden müssen. In dem Dokument, das der spanischen Plattform Relevo vorliegt, erklärt die UEFA, dass sowohl der Schiedsrichter auf dem Spielfeld auch der VAR einen Fehler gemacht haben. Es hätte demnach einen Strafstoß für die deutsche Mannschaft geben müssen. Schon im August äußerte sich der neue deutsche Referee-Boss, Knut Kircher, über das Handspiel und gab zu: „Die Indizien sprechen für uns für Handspiel.“ „Strafstoß hätte verhängt werden müssen“ Der Schiedsrichterbeobachter der UEFA, Roberto Rosetti, verfasste folgende Erklärung der Szene für den europäischen Verband: „Nach den neuesten UEFA-Richtlinien sollte ein Handspiel, das einen Torschuss verhindert, strenger bestraft werden, und in den meisten Fällen sollte ein Strafstoß verhängt werden, es sei denn, der Arm des Abwehrspielers ist sehr nah am Körper. In diesem Fall hat der Verteidiger den Torschuss mit seinem Arm gestoppt, der nicht sehr nah am Körper ist, was ihn größer macht, so dass ein Strafstoß hätte verhängt werden müssen.“ Dass dieses Eingeständnis erst jetzt kommt, ist damit zu erklären, dass die UEFA regelmäßig die wichtigsten Spiele der von ihr organisierten Wettbewerbe überprüft, um Kriterien zu vereinheitlichen, damit Schiedsrichter bei ähnlichen Spielen die gleichen Entscheidungen treffen können. Damit in Zukunft ein vergleichbares Handspiel anders geahndet wird, wurde die Szene jetzt in die jüngste Analyse mit aufgenommen. Für die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann und die deutschen Fans kommt diese Einsicht allerdings deutlich zu spät.