Wednesday, September 25, 2024
Rücktritt von Ricarda Lang und Omid Nouripour – Saargrünen loben „mutigen Schritt“
Saarbrücker Zeitung
Rücktritt von Ricarda Lang und Omid Nouripour – Saargrünen loben „mutigen Schritt“
Artikel von RP ONLINE • 1 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Nach mehreren Wahlpleiten im Osten treten Ricarda Lang und Omid Nouripour als Grünen-Vorsitzende zurück. Das teilten die beiden am Mittwoch mit und bezogen sich dabei auf das Wahlergebnis in Brandenburg. „Wir haben in den letzten Tagen im Bundesvorstand gemeinsam und intensiv beraten, welche Veränderung es braucht“, sagte Nouripour.
Grüne: Omid Nouripour und Ricarda Lang treten zurück
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Das Ergebnis: Es brauche einen Neustart. „Wir bitten deshalb Bündnis 90/Die Grünen, einen neuen Vorstand zu wählen“. Es brauche neue Gesichter, um die Partei aus der Krise zu führen, ergänzte Ricarda Lang mit Blick auf die Bundestagswahl 2025. „Jetzt ist nicht Zeit, am eigenen Stuhl zu kleben. Jetzt ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Wir übernehmen Verantwortung, indem wir einen Neustart ermöglichen.“
Bis zum Parteitag in Wiesbaden Mitte November werde der Bundesvorstand weiter die Geschäfte führen und dort dann geschlossen sein Amt niederlegen, so Lang. „Es war mir, es war uns eine große Ehre, dieser Partei zu dienen.“ Zuvor hatte das Nachrichtenportal „Table Media“ über den Rücktritt berichtet.
Grüne im Umfragen-Tief
Die Grünen hatten bei den vier zurückliegenden Wahlen – der Europawahl und den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg – drastische Verluste erlitten. In Brandenburg haben sie ihr Ergebnis mehr als halbiert. Aus zwei Landtagen flogen sie hinaus. Allein in Sachsen gelang ihnen knapp der Wiedereinzug ins Landesparlament.
Auch in bundesweiten Umfragen befinden sich die Grünen im Umfragetief. In einer Insa-Umfrage fiel die Partei mit 9,5 Prozent auf den schwächsten Wert seit fast sieben Jahren und war erstmals seitdem wieder einstellig.
Lang und Nouripour waren Ende Januar 2022 zu Co-Vorsitzenden gewählt worden. In der Partei sind sie relativ beliebt. Dass zwischen ihnen - anders als bei manchen Vorgängern - keine Rivalitäten und Meinungsverschiedenheiten zu spüren waren, rechnen ihnen viele Grünen-Mitglieder hoch an. Der aktuelle Bundesvorstand war im November 2023 eigentlich für zwei Jahre gewählt worden.