Friday, September 27, 2024
Krebs vorbeugen - Auf fünf Dinge setzt ein Urologe täglich, um seine Prostata zu schützen
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Krebs vorbeugen - Auf fünf Dinge setzt ein Urologe täglich, um seine Prostata zu schützen
Artikel von FOCUS Online • 18 Std. • 4 Minuten Lesezeit
Ein Urologe verrät, was er selbst tut, um seine Prostata zu schützen.
Prostatakrebs gilt als gut heilbar – solange er früh genug erkannt wird. Damit es gar nicht erst zu dieser Krebserkrankung kommt, können Männer gewisse Präventions-Maßnahmen ergreifen. Welche helfen, verrät ein britischer Urologe. Er selbst berücksichtigt diese Tipps jeden Tag.
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung unter Männern in Deutschland. Jedes Jahr erkranken rund 66.000 Männer daran, 15.000 sterben, erklärt das Zentrum für Krebsregisterdaten (Stand 2020).
Dennoch ist die Überlebenschance hoch: So leben fünf Jahre nach der Diagnose noch 91 Prozent der Erkrankten, nach zehn Jahren sind es immer noch 89 Prozent.
Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungsraten. Derweil können Männer auch mit bestimmten Verhaltensweisen versuchen, ihr Prostatakrebsrisiko zu reduzieren. Welche das sind – das weiß auch Declan Cahill, beratender Arzt für urologische Chirurgie am London Bridge Hospital. Im Gespräch mit „ Daily Mail “ verrät der britische Mediziner, welche Veränderungen er in seinem Alltag vorgenommen hat, um sein Erkrankungsrisiko zu minimieren.
1. Täglich bewegen
„Tägliche Bewegung ist das A und O für die Gesundheit der Prostata. Kardio-Übungen und Krafttraining sind gleichermaßen wichtig“, sagt Cahill. Klassisches Kardio-Training wie Joggen, Fahrradfahren oder Schwimmen helfe dabei, die Herzgesundheit und Ausdauer zu verbessern. Krafttraining, zum Beispiel mit Gewichten, trage zum Erhalt der Muskulatur bei. „Muskelmasse unterstützt das Skelett, verbrennt Kalorien, verbessert die Lebensqualität, macht vermutlich das Entstehen von Krebs unwahrscheinlicher und unterdrückt Krebszellen“, so der Mediziner.
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Zudem weist die Organisation Cancer Research UK darauf hin, dass körperliche Aktivität das Immunsystem stärke. Folglich könne es Zellen, die sich eventuell zu Krebszellen entwickeln, besser entdecken und bekämpfen.
2. Auf ein gesundes Gewicht achten
Einhergehend mit der täglichen körperlichen Aktivität spiele auch Normalgewicht eine maßgebliche Rolle bei der Reduktion des Krebsrisikos. „Es ist gibt starke Hinweise darauf, dass Übergewicht und Fettleibigkeit das Risiko dafür erhöhen, dass man mit fortgeschrittenem Prostatakrebs diagnostiziert wird“, so Cahill.
Das liege daran, dass Übergewicht und Fettleibigkeit den Wachstumshormonspiegel in die Höhe treiben. Das veranlasst die Zellen im Körper dazu, sich häufiger zu teilen. Jede zusätzliche Zellteilung birgt ein weiteres Risiko, dass Krebszellen entstehen. Zudem ziehen Körperregionen, in denen viele Fettzellen sind, Immunzellen an. Das kann wiederum zu einem Entzündungsschub führen, wodurch sich die Zellen ebenfalls schneller teilen.
Generell stehe Fettleibigkeit mit bestimmten Krebsarten im Zusammenhang. Außerdem verzögere und erschwere sie sowohl die Diagnose als auch die Behandlung, sagt der Urologe. Zudem beeinträchtige es die Genesung von der Behandlung und der Krankheit.
„Kalorien-Management spielt eine signifikante Rolle bei der Kontrolle des eigenen Gewichts. Bei Übergewicht ist es wichtig, eine kalorienbewusste Ernährung anzunehmen, um Gewicht zu verlieren“, sagt der Urologe.
3. Ausgewogen ernähren
Cahill empfiehlt eine möglichst ausgewogene Ernährung. Sie sei „lebensnotwendig“ für eine gesunde Prostata und bestehe unter anderem aus
Obst
Gemüse
mageren Proteinen wie Eiern, griechischer Joghurt oder Hülsenfrüchten
und Vollkorn.
Diese Lebensmittel würden den Körper mit den notwendigen Nährstoffen versorgen und gleichzeitig dabei helfen, das Gewicht zu halten. Das reduziere das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme, einschließlich Prostatakrebs.
„Für die Prostata-Gesundheit ist es wichtig, fettarme Lebensmittel zu konsumieren“, sagt der Urologe. Insbesondere beim Verzehr von ungesättigten Fettsäuren sollte nicht gegeizt werden. Diese sind beispielsweise in
Olivenöl
Nüssen wie Mandeln, Walnüssen oder Pekannüssen und
Avocados enthalten.
Dahingegen rät der Arzt, Lebensmittel zu vermeiden, die viele gesättigte Fettsäuren enthalten. Dazu zählen zum Beispiel
hochverarbeitete Nahrungsmittel wie Burger und Pizza
Butter
fetthaltiges Fleisch wie Schweinebauch, Schafsbrust oder Rinderbrust und
Käse.
Sie können den Cholesterol-Spiegel erhöhen und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern. Außerdem zeigt eine Studie der McGill Universität in Montréal (Kanada), die genetische Daten von 319 Patienten mit Prostatakrebs auswertete, dass Männer, die fettige Lebensmittel mit vielen gesättigten Fettsäuren essen, ein höheres Prostatakrebs-Risiko haben als Veganer. Der Grund: Lebensmittel mit vielen gesättigten Fettsäuren und rotes Fleisch nähren ein Gen, das beim Fortschreiten von Prostatakrebs beteiligt ist.
4. Prostatafreundliche Lebensmittel konsumieren
Einige Lebensmittel können dagegen sogar „prostatafreundlich“ sein. „Gewisse Lebensmittel haben sich als vorteilhaft für die Prostatagesundheit erwiesen aufgrund ihres Lycopin-, Selen- und Vitamin-E-Gehalts“, sagt Cahill. Als Beispiele nennt:
gekochte Tomaten
Mohnsamen
Kreuzblütler-Gemüse: Blumenkohl, Brokkoli, Kohl, Grünkohl, Rosenkohl
Beeren: Erdbeeren, Blaubeeren, Brombeeren, Himbeeren
fetthaltigen Fisch: Lachs, Sardinen, Hering, Forelle Makrele
„Allerdings muss man darauf hinweisen, dass der Beweis dafür, dass diese Lebensmittel helfen könnten, einigermaßen beschränkt und nicht endgültig ist“, sagt Cahill. Dafür bedürfe es weiterer Forschung. „Deswegen ist es am besten, sich auf eine gesunde, nährstoffreiche, vielfältige und ausgewogene Ernährung zu konzentrieren.“
5. Auf Alkohol verzichten
Alkohol sei kein Bestandteil davon. Zwar sei wissenschaftlich nicht vollständig geklärt, ob Alkohol das Risiko für Prostatakrebs erhöhe. Allerdings empfiehlt Cahill, nur Bier, Wein und Spirituosen nur in Maßen zu trinken. Früher riet die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen Männern, pro Tag höchstens 24 Gramm Reinalkohol, umgerechnet zwei Gläser Bier, zu konsumieren. Mittlerweile hat sie ihre Empfehlungen angepasst: Am besten für die Gesundheit ist gar kein Alkohol.
Immerhin kann Alkohol die Zellen schädigen und sie davon abhalten, Zellschäden zu reparieren. Außerdem kann es chemische Signale beeinflussen und unter anderem eine schnellere Zellteilung anregen. Darüber hinaus ist Alkohol kalorienreich. „Zum Beispiel kann ein Pint (0,473l) Bier bis zu 230 Kalorien und ein Standard-Glas Wein 180 Kalorien enthalten“, sagt der Urologe. In der Folge kann Alkohol zu einer Gewichtszunahme führen – und dadurch das Krebsrisiko erhöhen.