Wednesday, September 18, 2024
Drohungen in Springfield: Harris: Es bricht mir das Herz
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Drohungen in Springfield: Harris: Es bricht mir das Herz
Artikel von Von Majid Sattar • 14 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bei einer Veranstaltung in Philadelphia.
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihren Gegenkandidaten Donald Trump und andere Republikaner für deren Attacken gegen haitianische Einwanderer in der Stadt Springfield im Bundesstaat Ohio scharf kritisiert. Wer ein Mikrofon vor sich habe, sollte verstehen, welche Bedeutung die eigenen Worte haben, sagte die Vizepräsidentin am Dienstag bei einer Begegnung mit afroamerikanischen Journalisten in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania – besonders wenn man Präsident gewesen sei und das Amt wieder anstrebe, fügte sie hinzu. Was in der Gemeinde passiere, breche ihr das Herz.
Trump, dessen Kandidat für das Vizepräsidentenamt, J.D. Vance, und andere Republikaner hatten Falschbehauptungen über den Diebstahl und das Verspeisen von Haustieren („Sie essen Hunde. Sie essen Katzen.“) in der Stadt durch haitianische Migranten verbreitet und damit Ängste vor Einwanderern geschürt. Die Behörden der Stadt hatten mehrfach mitgeteilt, derlei Anschuldigungen entbehrten jeder Grundlage.
Brombendrohungen nach Trumps falschen Behauptungen
Inzwischen hat es Bombendrohungen in der Stadt gegeben. „Wir haben mindestens 33 verschiedene Bombendrohungen erhalten“, teilte der republikanische Gouverneur von Ohio, Mike DeWine, mit. Zwei Schulen wurden evakuiert. Alle Drohungen hätten sich als falsch herausgestellt. „Einige“ der Bombendrohungen seien dabei „aus einem bestimmten Land“ gekommen, sagte er weiter. Er wollte das Land aber nicht benennen.
„Wir denken, dass dies eine weitere Gelegenheit ist, sich mit den Vereinigten Staaten anzulegen, und das tun sie auch weiterhin“, sagte DeWine. „Unsere Kinder verdienen es, in der Schule zu sein“, äußerte der Gouverneur weiter. Er kündigte an, dass 36 Polizisten der Highway Patrol des Bundesstaates in der ganzen Stadt postiert würden, um für zusätzliche Sicherheit zu sorgen. Die Polizisten würden jeden Morgen die Schulen durchsuchen.
Weißes Haus warnt vor Desinformationen
Auch das Weiße Haus warnte, Worte, wie jene von Trump, könnten die Menschen in Springfield gefährden. „Diese Art von Desinformation ist gefährlich, weil es Menschen geben wird, die es glauben, egal wie lächerlich und dumm das ist“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby.
In Ohio gab es zudem eine Drohung gegen das Statehouse in der Hauptstadt Columbus, dem Sitz von Repräsentantenhaus und Senat des Bundesstaates. Diese Drohung habe „abfällige Bemerkungen über die haitianische Bevölkerung von Springfield“ enthalten, hieß es.