Friday, September 27, 2024
Boris Palmer über Grüne Jugend: Nun endet die „feindliche Übernahme“ der Partei
Boris Palmer über Grüne Jugend: Nun endet die „feindliche Übernahme“ der Partei
Berliner Zeitung Boris Palmer über Grüne Jugend: Nun endet die „feindliche Übernahme“ der Partei Artikel von Len Sander • 2 Std. • 2 Minuten Lesezeit Tübingens Oberbürgermeister und Ex-Grüner Boris Palmer freut sich über den Rückzug des Vorstands der Grünen Jugend. Nach dem Rücktritt des Vorstands der Grünen Jugend, seinem Austritt aus der Partei und seiner Ankündigung, eine neue Organisation zu gründen, meldet sich nun auch der Ex-Grüne Boris Palmer zu Wort. Der mittlerweile parteilose Tübinger Oberbürgermeister, der von 1996 bis zu seinem Austritt 2023 Mitglied der Grünen war, äußert sich in einem Beitrag auf Facebook am Donnerstagmorgen erfreut über den angekündigten Rückzug. Der 52-Jährige, der auch noch während seiner Grünen-Mitgliedschaft durch seine Äußerungen für Kontroversen sorgte, etwa mit seinen Positionen zu Migration oder Identitätspolitik, schreibt, er hielte den Schritt des Grüne-Jugend-Bundesvorstands für „einen historisch richtigen Schritt, der mir für Grün große Hoffnung macht“. Die Grünen hätten in den letzten Jahren eine „feindliche Übernahme von innen“ erlebt. Weiter schreibt er: „Viele Urgrüne wurden an den Rand gedrängt oder wie in meinem Fall mit Ausschlusskampagnen überzogen. Vordergründig ging es dabei um einzelne angeblich rassistische Äußerungen“, und bezieht sich damit wohl auch auf sich seine eigene Geschichte in der Partei. Die Kräfte, zu denen er wohl auch den nun zurückgetretenen Bundesvorstand der Grünen Jugend zählt, hätten versucht, aus den Grünen eine linke Partei zu machen „– die sie historisch nicht waren und für die es gar keinen Bedarf gibt“. Die klassenkämpferische Rhetorik aus dem Rücktrittsschreiben des Grüne-Jugend-Vorstands hält Palmer für aus der Zeit gefallen. „Die Klimafrage ist dringend. Sie duldet keinen Aufschub für den Klassenkampf“, schreibt der Politiker. Die Grünen könnten sich nun von „ideologischem Ballast“ befreien und sich auf die drängenden Aufgaben des Moments konzentrieren. Palmer schließt mit einer hoffnungsvollen Note: „Es sind kluge Leute, in 20 Jahren werden die meisten ihre Irrtümer erkennen.“