Thursday, August 1, 2024
Mesut Özil: Scharfe Kritik an israelfeindlichem Instagram-Post
DER SPIEGEL
Mesut Özil: Scharfe Kritik an israelfeindlichem Instagram-Post
1 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Der ehemalige Fußballspieler Mesut Özil hat mit einer Instagram-Story Kritik ausgelöst. Zu sehen ist die Landkarte von Israel, doch der Name »Israel« ist mit einem roten Kreuz durchgestrichen, darunter steht »Palästina«. Damit spricht sich der Weltmeister von 2014 offen gegen das Existenzrecht Israels aus, das in Deutschland als Staatsräson gilt.
Bereits zuvor hatte Özil mehrfach in den sozialen Medien seine Solidarität mit den Palästinensern ausgedrückt.
Als Reaktion auf die Instagram-Story forderte CDU-Politikerin Julia Klöckner nun auf der Plattform X, Özil solle das Silberne Lorbeerblatt zurückgeben, die höchste staatliche Auszeichnung für Sportler. Zunächst hatte sie fälschlicherweise vom Bundesverdienstkreuz gesprochen. 2010 war Özil zusammen mit anderen Nationalspielern im Schloss Bellevue für die Erfolge bei der WM in Südafrika und Verdienste für die Bundesrepublik Deutschland das Silberne Lorbeerblatt verliehen worden.
Auch der jüdische Sportverband Makkabi Deutschland hat Özils Instagram-Story kritisiert und vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) eine Distanzierung gefordert. »Natürlich wünschen wir uns, dass sich auch der DFB zu der Sache äußert und sich öffentlich von Özil distanziert«, hieß es von Makkabi-Präsident Alon Meyer. Er bezeichnete den Post von Özil als »israelfeindlich« und warf ihm vor, Anhänger eines geschlossenen antisemitischen Weltbildes zu sein.
Özils Nähe zu »Grauen Wölfen«
»Unsäglich, unfassbar«, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber zum jüngsten Post von Özil der »Bild«. Özil sei mit seinem offenen Antisemitismus und seiner Nähe zu den Grauen Wölfen »ein Musterbeispiel für misslungene Integration«, ergänzte der 46 Jahre alte Politiker.
Özil hatte bereits im vergangenen Jahr mit einem Foto für Aufsehen gesorgt, das ihn mit einer Tätowierung auf der Brust mit drei Halbmonden und einem heulenden Wolf zeigte. Diese Symbole werden den »Grauen Wölfen« zugeordnet, einer rechtsextremen türkischen Bewegung. Sie treten für einen »ethnischen Nationalismus« ein, idealisieren ein großtürkisches Reich und agitieren gegen Minderheiten, insbesondere gegen Aleviten, Kurden und Armenier.