Wednesday, August 7, 2024
„Er meint es ernst mit dem Gerede über ein Blutbad, wenn sie verlieren“
WELT
„Er meint es ernst mit dem Gerede über ein Blutbad, wenn sie verlieren“
Leonhard Landes, Jette Moche • 59 Mio.
Noch-US-Präsident Joe Biden hat ein erstes Interview nach seinem Rücktritt von der Kandidatur für eine weitere Amtszeit gegeben. Er sorgt sich um eine friedliche Machtübergabe nach der Wahl, sollte Kamala Harris gewinnen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Am 5. November sind Präsidentschaftswahlen in den USA. Die Republikaner schicken Donald Trump ins Rennen, bei den Demokraten hat sich Vizepräsidentin Kamala Harris die Kandidatur gesichert. Verfolgen Sie die wichtigsten Ereignisse im WELT-Newsblog.
1:07 Uhr – Biden warnt vor Trumps Reaktion bei Wahlniederlage
US-Präsident Joe Biden äußert sich besorgt über die möglichen Folgen einer Niederlage Donald Trumps bei den Wahlen im November. „Wenn Trump verliert, bin ich überhaupt nicht zuversichtlich“, sagte Biden in einem Interview mit dem Sender CBS auf die Frage, ob er an eine friedliche Akzeptanz des Wahlergebnisses durch Trump glaube. „Er meint, was er sagt. Wir nehmen ihn nicht ernst. Aber er meint es ernst mit all dem Gerede über ein Blutbad, wenn sie verlieren.“ Der Präsident bezog sich damit auf eine umstrittene Äußerung Trumps bei einer Wahlkampfveranstaltung im März, bei der er vor einem „Blutbad“ gewarnt hatte, sollte er die Wahl nicht gewinnen. Trump erklärte später, er habe sich damit auf die US-Autoindustrie bezogen.
Trump, der die Präsidentschaftswahl 2020 gegen Biden verlor, behauptet weiterhin fälschlicherweise, die damalige Wahl gewonnen zu haben. Er sieht sich mit Anklagen wegen versuchter illegaler Wahlbeeinflussung in Washington D.C. und Georgia konfrontiert. Nachdem Biden im vergangenen Monat überraschend aus dem Wahlkampf ausgeschieden war, tritt nun seine Vizepräsidentin Kamala Harris als demokratische Kandidatin gegen Trump an.
Mittwoch, 7. August:
16:05 Uhr – Tim Walz hat deutsche Vorfahren
Der frisch gebackene US-Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz hat deutsche Vorfahren. Sein Ur-Urgroßvater stammt aus der badischen Stadt Kuppenheim, wie die „Badischen Neuesten Nachrichten“ aus Karlsruhe berichteten. Der Urahn des Vize von Kamala Harris hieß demnach Sebastian Walz und war Sohn eines Schuhmachers. Er wurde am 11. Mai 1843 in Kuppenheim geboren, das damals zum Großherzogtum Baden gehörte.
12:08 Uhr – Transatlantik-Koordinator Link lobt Harris‘ Vizekandidat Walz
Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link (FDP), hat die innen- und außenpolitische Zuverlässigkeit des frisch benannten Vizepräsidenten-Kandidaten der US-Demokraten, Tim Walz, hervorgehoben. Walz sei „ein versierter Politiker mit langjähriger Erfahrung in seinem Heimatbundesstaat Minnesota, aber auch auf der nationalen Bühne“, sagte Link dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
„Bei meinem persönlichen Gespräch mit Gouverneur Walz im Februar in Minnesota hat er sich am Weltgeschehen überaus interessiert gezeigt und sich zum transatlantischen Bündnis, der NATO als zentralem Pfeiler, und zu guten Handelsbeziehungen bekannt.“ Walz kenne zudem die Fragen der Sicherheits- und Allianzpolitik aus seinem langjährigen Dienst bei der Army National Guard, ergänzte Link.
09:15 Uhr – Harris‘ Vize-Wahl könnte Trump helfen, schreibt „Wall Street Journal“
„Donald Trump hat den Demokraten einen Gefallen getan, indem er einen Vizekandidaten gewählt hat, der seine Basis stärkt, anstatt sich an Wechselwähler zu wenden. Kamala Harris hat nun den Gefallen erwidert, indem sie (...) Tim Walz, den Favoriten der Progressiven, als ihren Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten ausgewählt hat. Die Entscheidung, die den Republikanern Angst eingejagt hätte, wäre der populäre Gouverneur Josh Shapiro aus Pennsylvania gewesen, einem Swing State, der für den Sieg (bei der Präsidentschaftswahl) entscheidend ist. Doch Shapiro, der jüdisch ist, war das Ziel einer außergewöhnlichen und widerlichen Kampagne des linken Flügels der Demokraten. (...)
Walz, 60 Jahre alt, hat eine bodenständige Persönlichkeit, kommt aus dem Mittleren Westen und ist damit ansprechend. (...) Doch jetzt beginnt die wahre Prüfung. Insbesondere wird Walz‘ Reaktion auf die Unruhen von 2020, nach der Ermordung von George Floyd, unter die Lupe genommen werden, als arme Gegenden in Minneapolis brannten und viele Geschäftsinhaber alles verloren. Zögerte er, Truppen zu entsenden? (...)
(Harris‘) Wahl eines Vizekandidaten ist ihre erste Entscheidung auf Präsidentenebene und bestätigt die Positionen, die sie äußerte, als sie 2019 als Demokratin aus dem linken Flügel der Partei für das Weiße Haus kandidierte. (...) Wähler, die Trump nicht mögen, könnten entscheiden, dass er immer noch besser ist, als sich darauf einzulassen.“
08:52 Uhr – „The Telegraph“ über Harris‘ Vizekandidat Walz
„Kamala Harris wird hoffen, dass Tim Walz Stimmen von Teilen der weißen Arbeiterklasse gewinnen kann. Er hat in der Nationalgarde gedient und war in Arbeiterberufen tätig. Der Gouverneur ist zudem ein begeisterter Waffenbesitzer und hat zuvor einen traditionell eher republikanischen Bezirk im Kongress vertreten.