Monday, January 1, 2024

Linnemann für Merz als Kanzler – und Merkel soll dabei helfen

WELT Linnemann für Merz als Kanzler – und Merkel soll dabei helfen 13 Std. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat sich in der Kanzlerfrage klar für Parteichef Merz ausgesprochen. Gleichzeitig warnte er, mit Altkanzlerin Angela Merkel zu brechen. Im Gegenteil hoffe er im Kampf um das Amt des Kanzlers auf ihre Unterstützung. Mit Blick auf die nächste Bundestagswahl hat CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann seine Partei vor einem Bruch mit Altkanzlerin Angela Merkel gewarnt. „Ich finde es wichtig, dass wir keinen Bruch mit der Vergangenheit haben. Das wäre falsch. Wir leben jetzt nur in einer anderen Zeit“, sagte Linnemann dem Magazin „Stern“. Merkel gehöre „zur CDU wie unsere anderen vier Bundeskanzler auch. Sie hat uns geprägt. Unter ihr wurde dieses Land gut regiert.“ Natürlich seien auch Fehler gemacht worden. Entscheidend sei, dass man aus Fehlern lerne. Merkel war von 2000 bis 2018 Vorsitzende der CDU und von 2005 bis 2021 Bundeskanzlerin. Der Kurs, auf den sie ihre Partei führte, gilt als gemäßigt, besonders in Fragen der Migrationspolitik. Der aktuelle CDU-Vorsitzende Friedrich Merz – möglicher Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2025 – vertritt in vielen Fragen eine härtere konservative Haltung. Linnemann äußerte die Hoffnung, Merkel als Unterstützerin im kommenden Bundestagswahlkampf gewinnen zu können. „Selbstverständlich“ hoffe er auf ihre Hilfe im Kampf um die Rückeroberung des Kanzleramts. „Wir haben uns vor wenigen Monaten getroffen und hatten ein längeres Gespräch. Die Inhalte bleiben vertraulich. Aber ich kann nicht erkennen, dass sie die CDU nicht mehr unterstützen möchte“, sagte Linnemann. „Friedrich Merz ist der Mann mit dem Plan“ In der Diskussion um die Kanzlerkandidatur der Union hat sich CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann derweil klar für Parteichef Friedrich Merz ausgesprochen. „Friedrich Merz ist der Mann mit dem Plan“, sagte Linnemann. Gerade in einer Krise sei es wichtig, zu wissen, „wohin die Reise gehen soll, wie man dieses Land zusammenhält und nach vorne führt“. Diese Anforderungen erfülle Merz. Weiter betonte Linnemann, dass nur der Parteichef allein über seine mögliche Kanzlerkandidatur entscheiden könne. „Das ist eine sehr persönliche Sache. Da kann dir keiner helfen“, sagte der CDU-Generalsekretär. In der Union hat man sich darauf verständigt, die K-Frage im Spätsommer 2024 zu klären, rund ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl. Neben Parteichef Merz werden auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst und CSU-Chef Markus Söder als mögliche Kanzlerkandidaten gehandelt. Merz hatte kurz vor Weihnachten angekündigt, dass der Zeitplan bis zum CDU-Bundesparteitag im Mai stehen solle. Offen ist noch, ob über die Kandidatur vor oder nach den Landtagswahlen im September in Ostdeutschland entschieden wird. Neben Sachsen wird in Thüringen und Brandenburg gewählt.