Monday, January 29, 2024
„Für etwas, das Trump hasst“: Dafür möchte E. Jean Carroll die Entschädigung ausgeben
Tagesspiegel
„Für etwas, das Trump hasst“: Dafür möchte E. Jean Carroll die Entschädigung ausgeben
18 Min.
Zweimal hat die Autorin erfolgreich gegen Donald Trump wegen Verleumdung geklagt. Eine Entschädigung in Höhe von fast 90 Millionen Dollar steht ihr nun zu - und sie hat Pläne damit.
Die US-Autorin E. Jean Carroll bekommt nach einem Verleumdungsprozess von Donald Trump eine Entschädigung von 83,3 Millionen Dollar (etwa 77 Millionen Euro) - nun will sie das Geld ausgeben für „etwas, das Trump hasst“.
„Wenn es ihm wehtut, dass ich für bestimmte Dinge Geld ausgebe, dann ist das meine Absicht“, sagte Carroll am Montag im TV-Sender ABC. Unter anderem wolle sie beispielsweise einen Fonds für Frauen einrichten, die von dem früheren US-Präsidenten sexuell belästigt worden seien.
Sie habe Angst vor dem Prozess gehabt, die dann aber zu Beginn des Verfahrens sofort verflogen sei, sagte Carroll weiter. „Es war so, als ob er nichts wäre - wie ein Kaiser ohne Kleider. Ich hatte so viel Angst im Vorfeld und dann war er da. Er ist einfach nur etwas in einem Anzug.“
In einem zweiten Zivilprozess der 80-jährigen Autorin gegen Trump hatte am Freitag eine Geschworenenjury ihr die Entschädigungszahlung von 83,3 Millionen Dollar zugesprochen. Trumps Anwälte hatten angekündigt, in Revision gehen zu wollen.
Zum Abschluss des ersten Verfahrens hatte es im Mai eine New Yorker Geschworenenjury als erwiesen angesehen, dass Trump Carroll 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet hatte. Die Geschworenen hatten der Schriftstellerin daraufhin eine Entschädigung von fünf Millionen Dollar (etwa 4,65 Millionen Euro) zugesprochen. Auch gegen diese Entscheidung hat Trump Revision eingelegt.
Der 77-jährige Trump gilt bei den im November anstehenden Präsidentschaftswahlen als aussichtsreichster Bewerber der Republikaner. Er muss sich allerdings derzeit auch in zahlreichen verschiedenen Fällen mit Gerichten auseinandersetzen. Noch im Februar könnte eine Entscheidung in einem Betrugsprozess in New York fallen, wo ihm ebenfalls eine hohe Strafzahlung droht. (dpa)