Klar sehen zu können ist ein menschliches Grundbedürfnis!

Wussten Sie, dass Menschen bei Mobilitätshilfen auch so etwas vortäuschen? „Oh, brauche ich diesen Gehstock wirklich? Ich meine, solange ich schnell genug zu einem Sitzplatz komme und mich zu Hause ein paar Stunden hinlege, schaffe ich den Spaziergang an den meisten Tagen!“ „Soll ich wirklich einen Rollstuhl benutzen, wenn ich ein paar Schritte gehen kann?“ Daher wartet jeder, dessen Gesundheitszustand sich langsam verschlechtert, viel zu lange, bis er Mobilitätshilfen in Anspruch nimmt. Und dann versichert ihnen die Behindertengemeinschaft, dass das natürlich ein guter Grund ist, es zu nutzen. Das Gleiche gilt für Brillen, egal auf welchem Niveau. Sie helfen? Trage sie! Auch wenn Sie sich nicht sicher sind, versuchen Sie, sie eine Zeit lang ständig zu tragen. Dadurch müssen Sie sich keine Sorgen darüber machen, ob Sie sie brauchen oder nicht, und es ist weniger wahrscheinlich, dass Sie sie verlieren. Dann sehen Sie, wie Sie sich nach ein paar Wochen fühlen. Wahrscheinlich haben Sie aufgehört, darüber nachzudenken. Und falls es hilft, es von jemandem zu hören, der an schwerer Kurzsichtigkeit leidet (und, wie Sie vielleicht schon vermutet haben, ein gehfähiger Rollstuhlfahrer ist): Nein, wir nehmen Ihnen das nicht übel und denken auch nicht, dass Sie ein Heuchler sind oder so etwas in der Art. Mein Partner hat eine winzige Sehstärke, deutlich unter einer Dioptrie, und bekam erst mit etwa vierzig Jahren eine Brille. Ich habe ihn vielleicht ausgelacht, als er das erste Mal schockiert war, dass die Spülmaschine sie beschlagen hat, er war wie eine empörte Katze, aber ich respektiere zutiefst sein Bedürfnis nach Gläsern. Ohne sie bekommt er Kopfschmerzen. Er hätte das Recht, sie zu tragen, selbst wenn er es nicht täte. Er sieht darin süß aus. Klar sehen zu können ist ein menschliches Grundbedürfnis!