Saturday, October 26, 2024

„900 Seiten purer Terror“: Wichtige Wählergruppe kämpft in entscheidendem Swing State gegen Trump

Merkur „900 Seiten purer Terror“: Wichtige Wählergruppe kämpft in entscheidendem Swing State gegen Trump Artikel von Paula Völkner • 7 Std. • 3 Minuten Lesezeit „Shred day“ vor US-Wahl 2024 Wegen des „Project 2025“ sind einige Arbeitnehmer in den USA alarmiert. Gegen Trump machen sie daher vor der US-Wahl 2024 mobil – in entscheidenden Swing States. Pennsylvania – „Shred day“ – so haben Gewerkschaftsmitglieder in Pennsylvania und Michigan den Tag genannt, an dem sie gegen „Donald Trumps Project 2025“ demonstriert haben. „Shred“ – auf Deutsch zerstören oder zerfetzen. Das ist es, was Trump mit dem „Project 2025“ mit den Freiheiten von Gewerkschaftsmitgliedern vorhabe, heißt es in einer Veröffentlichung der American Federation of State, County and Municipal Employees (AFSCME). Die AFSCME ist eine Gewerkschaft, die Mitglieder aus dem öffentlichen und privaten Sektor repräsentiert – darunter Pflege- und Lehrpersonal. „Shred day“: Gewerkschaftsmitglieder protestieren vor US-Wahl 2024 in Swing States gegen Trump Am „shred day“ heißt es in der Veröffentlichung der Gewerkschaft, seien Mitglieder zusammengekommen, „um detailliert zu besprechen, wie Trumps Plan die Gewerkschaften zerschlagen, den Überstundenschutz abschaffen und die 35-Dollar-Obergrenze für Insulin für Senioren aufheben“ würde. Stattgefunden hat das Treffen in den Staaten Pennsylvania und Michigan – zwei umkämpften Swing States, in denen sich voraussichtlich die US-Wahl 2024 am 5. November entscheiden wird. Protest wichtiger Wählergruppe vor der US-Wahl 2024 – „Project 2025“ in der Kritik Gewerkschaftsmitglieder zählen im Wahlkampf vor der US-Wahl 2024 zu einer wichtigen Wählergruppe. Sowohl die Demokratin Kamala Harris, als auch der Republikaner Trump buhlen um die Stimmen der Arbeiterschaft. Dem Protestaufruf der AFSCME sollen sich auch andere Gewerkschaftsmitlieder der AFL CIO angeschlossen haben – dem mitgliederstärksten Gewerkschafts-Dachverband der USA. Der Protest der Mitglieder gilt dem „Project 2025“, einem rund 900-seitigen Projekt von rechten Thinktanks. Das Projekt sieht vor, den Staat infolge der Wahl radikal umzubauen. 31 der 34 Autoren waren Mitarbeiter der ersten Trump-Regierung. Trump hat sich von dem Plan distanziert. Was das Papier für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bereithält, scheint bei einigen Gewerkschaftsmitgliedern nicht gut anzukommen. Ross Thomas, ein Mitglied der AFSCME äußerte sich laut Capital & Main besorgt über eine mögliche zweite Amtszeit Trumps. Der Ex-Präsident wolle, so Thomas, „den Gewerkschaftsschutz abbauen“. Das „Project 2025“ nannte Thomas dabei „900 Seiten purer Terror“. Und tatsächlich malt das Projekt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den USA nicht gerade eine rosige Zukunft. Beschwerde der Auto Workers vor US-Wahl 2024: Trump macht sich unbeliebt Der Plan enthält unter anderem Empfehlungen für Unternehmen, wie diese ihre Gewinne steigern könnten. Darunter „mehrere Empfehlungen, die zusammengenommen die Löhne von Millionen von Arbeitnehmern kürzen würden, insbesondere dadurch, dass Überstundenvergütung weniger Arbeitnehmern zur Verfügung steht“, heißt es in einem Guardian-Bericht. In den USA sind viele Menschen finanziell auf Überstundenvergütung angewiesen. Auch heißt es in dem Papier, dass der Kongress die Abschaffung aller Gewerkschaften im öffentlichen Sektor in Betracht ziehen sollte. Trump zieht nicht das erste Mal den Ärger von Gewerkschaftsmitgliedern auf sich. In einem Live-Gespräch mit dem Tech-Milliardär Elon Musk sagte Trump über streikende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Wenn sie streiken, sagst du: Das ist okay, dann seid ihr alle weg. Ihr seid alle weg. Jeder von euch ist weg.“ Die United Auto Workers (UAW) – eine der einflussreichsten US-Gewerkschaften – reagierte auf die Aussage des 78-Jährigen mit einer arbeitsrechtlichen Beschwerde auf Bundesebene. Umfragen zur US-Wahl 2024: Gewerkschaften für Harris – Mitglieder teils gespalten Die meisten Gewerkschaften haben sich vor der US-Wahl am 5. November 2024 für die jetzige Vizepräsidentin Harris ausgesprochen. Dennoch ist die Unterstützung der Mitglieder einiger Gewerkschaften laut Umfragen gespalten. So ergab eine interne Umfrage der International Brotherhood of Teamsters, dass rund 60 Prozent der Mitglieder Trump unterstützen. Die Teamsters haben sich daher dazu entschieden, bei der diesjährigen US-Wahl 2024 keinen der Kandidaten zu unterstützen. Die Gewerkschaften in den USA gelten als wichtige Wählergruppe, die darüber entscheiden könnte, wer die US-Wahl 2024 gewinnt. Laut einer Analyse des Pew Research Institutes schließe sich nach wie vor eine Mehrheit der Gewerkschaftsmitlieder der demokratischen Kandidatin an. Dennoch heißt es in einem Politico-Bericht über die Arbeiterschaft vor der US-Wahl 2024: „Die Abkehr von der Demokratischen Partei ist ein großes Problem bei einer Präsidentschaftswahl, die mit knapper Mehrheit entschieden wird.“ (pav)