Monday, March 25, 2024
Georg Restle: Medien sollen über RKI-Protokolle berichten
Berliner Zeitung
Georg Restle: Medien sollen über RKI-Protokolle berichten
Geschichte von Alexander Schmalz • 17 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Wie kam es beim zuständigen Robert-Koch-Institut (RKI) zu den Risikobewertungen von Covid-19? Wer ist dafür verantwortlich, dass die Gefahr von „mäßig“ plötzlich auf „hoch“ herauf gesetzt wurde? Kam die Anweisung von der Politik? Fragen wie diese geraten immer mehr in Vordergrund der öffentlichen Aufarbeitung, nachdem die Protokolle des RKI-Krisenstabs nach einer Klage des Online-Magazins „Multipolar“ öffentlich gemacht worden waren. Auffällig: Obwohl die Protokolle seit einige Tagen online abrufbar sind, befasste sich kaum ein etabliertes Medium mit den Enthüllungen. Nur das ZDF berichtete, am Sonntag folgten der Spiegel und die Berliner Zeitung. Die Plattform t-online berichtet mit dem diffamierenden Hinweis, dass die Quelle „der dem Coronaleugner-Milieu nahestehende Blog“ Multipolar sei.
Dennoch kommt offenbar Bewegung in die Sache: Am Sonntag forderte ARD-Journalist Georg Restle nun, dass sich Medien mit dem Thema selbstkritisch auseinandersetzen sollen.
Auf der Onlineplattform X, ehemals Twitter, schrieb Restle: „Wer die Corona-Protokolle des #RKI ignoriert, macht seinen Job nicht richtig. Es gilt noch jede Menge selbstkritisch aufzuarbeiten. Auch und gerade für Medien.“ Er nahm Bezug auf einen Bericht des ZDF mit der Überschrift „Die brisanten Corona-Protokolle des RKI“. Auf den Post folgten zahlreiche Kommentare. Viele X-Nutzer wundern sich demnach über den Sinneswandel des ARD-Journalisten. Sie wiesen darauf hin und übten Kritik, dass Restle und Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stets mit großer Härte gegen Kritiker der Corona-Maßnahmen vorgegangen seien.
Viele Reaktionen auf X erwecken den Eindruck, dass die Schreiber verwundert sind. Einer der Nutzer kann erst gar nicht glauben, dass die Forderungen von Restle selbst veröffentlicht wurden. Einer weiterer namens Andreas Frick fragt: „Warum haben Sie die Information nicht freigeklagt? Warum müssen das kleine Internetmedien oder Privatleute machen? Wollten Sie sich beim Establishment nicht unbeliebt machen? Hatten Sie Angst vor Sanktionen?“ User Ehreningenieur merkt an: „Im Interview mit Lothar Wieler vorgestern hat der ÖRR nicht ein Wort über RKI Files verloren. Das nenn ich kritische Auseinandersetzung.“