"Alberich" fliegt aus dem Münsteraner Tatort!

TAG24 "Alberich" fliegt aus dem Münsteraner Tatort! Artikel von Björn Strauss • 8 Std. Münster - Haltet Euch fest, liebe Münsteraner Tatort-Fans! "Alberich" fliegt raus, könnte man sagen. Denn die Redaktion der "Tatort"-Macher streicht zumindest den Namen der Figur der "Silke Haller" aus den Witz-Dialogen. Ja, richtig gelesen: "Alberich" fliegt, das sagte Schauspielerin ChrisTine Urspruch (52). Noch findet man die "Alberich" unter ihrem Spitznamen im Pressebereich des NDR. Mal ehrlich, neben den oft unzähligen platten Gags beim Münsteraner "Tatort" zwischen Professor Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers, 59) und dem seicht-prolligen Kommissar Thiel Axel Prahl (63) sind die verbalen Duelle zwischen Boerne und der studierten kleinwüchsigen Gerichtsmedizinerin Silke "Alberich" Haller (ChrisTine Urspruch) grandios. Wobei man festhalten kann, dass die Auseinandersetzungen zwischen den beiden ausgewogen daherkommen. Schließlich wurde Urspruch auf den "Zwergenkönig Alberich" aus der Wagner-Oper "Rheingold" getauft - sie ist also die eigentliche Königin am Leichen-Tisch! Jetzt soll zumindest mit dem Begriff Schluss sein. Das erklärte sie im Gespräch mit "Der Westen". Auf die Frage, ob eine solche Rolle "heute noch möglich wäre, wenn sie neu erscheinen würde", sagt sie: "Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich glaube, es wäre sehr schwierig." Es sei vor zwanzig Jahren bereits "seitens der Redaktion schwierig" gewesen. "Da gab es bereits die sogenannten Bedenkenträger. Wir haben es aber durchgeboxt und es ist zu einem Mega-Erfolg geworden." Die große Alberich wird "nicht mehr erwähnt" Und dann spricht sie das Undenkbare aus: "Und es ist auch so, dass meine Rolle von verschiedenen Seiten – im Drehbuch zum Beispiel – nicht mehr Alberich genannt wird. Wenn ich beispielsweise einen Dialog mit Jan Josef Liefers habe, dann steht im Buch Professor Friedrich Boerne und Silke Haller. Da steht nicht mehr Alberich." Auch die Ausdrucksweise, die Witze, die Professor Boerne auf meine Kosten macht, haben sich gewandelt. "Sie sind abgemilderter. Das war ein großes Bestreben der Redaktion." Sehr schade, wenn wir in Zukunft auf die guten Dialoge auf ungleicher Höhe verzichten müssen. Aber die produzierende ARD scheint momentan eh auf dem Feldzug gegen "politisch-unkorrekten" Spaß zu sein. Neben alten "Otto-Show"-Sendungen werden inzwischen auch die Wiederholungen von Harald Schmidts (66) "Schmidteinander" mit "Warnhinweisen" versehen. TV-Tipp: Wer doch noch mal richtig über das "Alberich-Boerne"-Gespann lachen möchte, kann das am heutigen Sonntag, ab 20.15 Uhr. Denn da läuft die 2020er-Wiederholung von "Limbus" - garantiert mit Witzen "unter der Gürtellinie"... Viel Spaß!