Saturday, April 12, 2025
„Kommt nicht her“: China-Soldaten warnen vor Putins Krieg
Merkur
„Kommt nicht her“: China-Soldaten warnen vor Putins Krieg
Laura May • 3 Std. • 2 Minuten Lesezeit
An der Ukraine-Front
Russland setzt im Ukraine-Krieg auch auf Söldner. Mehrere chinesische Kämpfer beklagen die unmenschlichen Bedingungen und erheben schwere Vorwürfe.
Kiew – Die Beweise über chinesische Staatsbürger im Ukraine-Krieg verfestigen sich mit jedem Tag. Neben den veröffentlichten Daten des ukrainischen Geheimdienstes hat auch das russische Investigativmedium Important Stories Daten über Chinesen im Dienst von Wladimir Putin gesammelt.
Abseits von Geopolitik und den Strategien der mächtigen Männer geht es um Menschen, deren Hilferufe über unmenschliche Zustände immer lauter werden. Gerade chinesische Söldner sollen innerhalb der russischen Armee besonders harten Bedingungen und Diskriminierung ausgesetzt sein.
„Was ein Soldat wirklich durchmacht“ – chinesischer Kämpfer warnt vor Ukraine-Krieg
„Kommen Sie nicht. Hier gibt es nichts Gutes zu erreichen“, warnte der chinesische Soldat Zhao Rui aus Chongqing laut Kyiv Independent, bevor er einer ukrainischen Drohne zum Opfert fiel.
Auch ein chinesischer Angriffssoldat namens „Macron“ teilte dem Journalisten Chai Jing seine Erfahrungen und sagte: „Mir wurde klar, dass ich hier eines Tages sterben könnte, deshalb beschloss ich, einige echte Erlebnisse zu teilen“, sagte Macron und gab an, sich in der Nähe von Bachmut aufzuhalten. „Da die Chinesen schon lange nicht mehr im Krieg waren, wollte ich zeigen, was ein Soldat, insbesondere ein ausländischer, im Krieg wirklich durchmacht.“
Rassismusvorwürfe: Russland soll chinesische Soldaten an vorderster Front im Ukraine-Krieg opfern
Er warnte seine Landsleute auch vor dem weit verbreiteten Rassismus gegenüber nicht-weißen Rekruten innerhalb der russischen Reihen. „Seit dem Trainingslager kommt es zu schwerer Rassendiskriminierung, insbesondere gegenüber Schwarzen, Arabern und Chinesen“, sagte Macron. Seine Aussagen decken sich mit Berichten anderer Söldner.
Die chinesischen Kämpfer sollen laut Kyiv Independent an den vordersten Frontlinien verbrannt werden. Russland zögere demnach, seine regulären slawischen Truppen an die Front zu schicken und gibt daher Geld aus, um Söldner für Frontangriffe anzuwerben, bei denen die Überlebenschancen äußerst gering sind.
„Tod in nur acht bis zehn Stunden“ – chinesischer Söldner beklagt Bedingungen im Ukraine-Krieg
Auch Newsweek berichtet mit Verweis auf das russische Investigativmedium Important Stories darüber, dass mehrere ehemalige chinesische Kämpfer haben die harten Bedingungen und die minderwertige Ausrüstung an der Front beschrieben.
Li Jianwei, ein 41-jähriger ehemaliger Soldat und Söldner, der sich im Dezember 2023 verpflichtete für Russland zu kämpfen, sagte in einem in den chinesischen sozialen Medien veröffentlichten Videobericht: „Die Sterblichkeitsrate lag zwischen dem Betreten des Schlachtfelds und dem Tod im Durchschnitt bei nur acht bis zehn Stunden.“ Er kritisierte auch die Qualität der von Russland gelieferten Munition, etwa der Mörser, und bezeichnete sie als „schwach“.
Darüber hinaus hat sich das russische Militär offenbar geweigert, viele der chinesischen Soldaten nach Ablauf ihrer Verträge freizulassen. „Wir werden Ihren Vertrag erst kündigen, wenn wir den Krieg gewonnen haben“, zitierte ein chinesischer Kämpfer im Juli gegenüber dem Blog Lei‘s Real World die Weigerung seines Kommandanten, ihn aus dem Dienst zu entlassen.