Sunday, May 29, 2022

Wir Deutschen und China: Schwieriges Ringen um eine Haltung

teleschau Wir Deutschen und China: Schwieriges Ringen um eine Haltung Rupert Sommer - Vor 44 Min. China ist einer der wichtigsten Wirtschaftspartner Deutschlands und bislang ein Motor der Weltwirtschaft. Doch der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine wirft viele neue Fragen auf - auch zu politischen Loyalitäten. Die ZDF-Doku beleuchtet die Hintergründe. Der Krieg in der Ukraine erschüttert nicht nur Europa. Er wirft auch weitreichende weltpolitische Fragen auf, wie auch die neue ZDF-Doku "Wir Deutschen und die Chinesen" aufzeigt. Die Filmemacher Annette von der Heyde und Stefan Brauburger arbeiten in dem Beitrag anschaulich die historischen Hintergründe der noch nie einfachen Beziehungen zu der wirtschaftlichen und militärischen Großmacht in Asien heraus. Aktuell drängen sich immer mehr Fragen auf, wie sich Deutschland und die EU zur chinesischen Führung unter Staatschef Xi Jinping verhalten soll. China arbeitet weiterhin eng mit dem Aggressor Russland zusammen, der von vielen westlichen Ländern mit Sanktionen belegt und für seinen Angriffskrieg isoliert wird. t Die frühere Kanzlerin Angela Merkel setzte auch im Umgang mit Staatschef Xi Jinping auf einen ausgleichenden Kurs. Handel ja? Einmischung nein? Staatschef Xi Jinping verbittet sich Einmischungen in innenpolitische Fragen. Dabei steht das Problem im Raum, dass China nicht nur größter Handelspartner Deutschlands und Motor der Weltwirtschaft ist, sondern auch ein in Politik- und Menschenrechtsfragen zunehmend irritierend anders gepoltes Gegenüber darstellt. Wie die Dokumentation herausarbeitet, erklären sich viele der aktuellen Spannungen auch aus den historischen deutsch-chinesischen Beziehungen. Von der Heyde und Brauburger zeigen in ihrem Film auf, dass die Verbindungen zum Reich der Mitte vor allem dann "erfolgreich" ablaufen und stabil funktionieren, wenn es um reine Wirtschaftsfragen und das Wahrnehmen von Geschäftschancen geht. Weltanschauliche Differenzen gerieten darüber schon immer in den Hintergrund. In einer Welt, die vom globalisierten Handel geprägt und von Corona gebeutelt ist, die augenscheinlich wieder einer Art Neuordnung unterliegt, sind die Dinge allerdings kompliziert geworden. Es gilt hierzulande als mehr als fraglich, ob der bisherige Kurs der Einseitigkeit - das Ausblenden von ideellen und politischen Gegensätzen - im Umgang mit einer autoritären Großmacht Bestand haben kann. Ähnliche Fehler werfen Kritiker Spitzenpolitikern und Wirtschaftsvertretern schon länger im Verhältnis zu Russland vor.