Monday, November 18, 2024
SPD: Juso-Chef Türmer fordert offene Debatte über Kanzlerkandidatur
Handelsblatt
SPD: Juso-Chef Türmer fordert offene Debatte über Kanzlerkandidatur
Artikel von , dpa • 3 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Der Juso-Vorsitzende Philipp Türmer hält die K-Frage in der SPD nach wie vor für offen.
Nach Alt-SPDler Franz Müntefering fordert nun auch die Jugendorganisation, die K-Frage weiter offen zu halten. Kanzler Scholz könne sich nicht selbst zum Kandidaten küren.
Juso-Chef Philipp Türmer hält die Frage nach dem Kanzlerkandidaten der SPD noch nicht für entschieden. „Es gibt keine Selbstkrönung. Man krönt sich nicht als Kanzler wieder selbst zum Kandidat, sondern das ist eine Entscheidung der Partei und ihrer Gremien. Und da liegt jetzt eben auch der Ball“, sagte der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation im Deutschlandfunk. Die Partei lege sich fest, wenn Präsidium oder Vorstand einen Vorschlag machten und ein Parteitag dann darüber entscheide. „Und bis dahin ist die Frage für mich offen“, sagte Türmer.
ze hat zwar immer wieder ihre Unterstützung für Bundeskanzler Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten betont, hatte aber nach der Entscheidung für eine Neuwahl zunächst darauf verzichtet, ihn zu nominieren. In der Debatte um die K-Frage hatten zuletzt nach mehreren Kommunalpolitikern erstmals auch zwei Bundestagsabgeordnete offen für eine Kandidatur von Verteidigungsminister Boris Pistorius plädiert.
Scholz selbst hatte bereits im Juli erklärt: „Ich werde als Kanzler antreten, erneut Kanzler zu werden.“
Darauf angesprochen, wen er für den besseren Kandidaten hält, wollte Türmer sich nicht festlegen. „Die Parteispitze ist da selbstverständlich in der Verantwortung, erst mal einen Vorschlag zu machen. Denen werden wir dann bewerten, aber den werde ich jetzt auch nicht irgendwie vorweggreifen.“
SPD-Chefin Esken hält Scholz für gesetzt
SPD-Chefin Saskia Esken bekräftige ihre Unterstützung für Scholz. „Wir sind entschieden, mit Olaf Scholz in den Bundestagswahlkampf zu gehen und mit ihm gemeinsam diese Bundestagswahl auch zu gewinnen. Er ist unser Kanzler und er ist unser Bundeskanzler, unser Kanzlerkandidat“, sagte sie im ARD-„Morgenmagazin“.
Auf die Frage, warum es keinen Beschluss für Scholz im Parteivorstand gab, antwortete sie: „Weil es so klar ist. Deswegen ist ein Parteivorstandsbeschluss an der Stelle auch nicht unbedingt notwendig.“ In den nächsten Tagen würden die notwendigen Schritte für den Bundestagswahlkampf vorbereitet und beschlossen.