Saturday, November 23, 2024
Kein „Duckmäusertum“: Habeck reagiert auf Trump-Regierung – und fordert starkes Europa
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Kein „Duckmäusertum“: Habeck reagiert auf Trump-Regierung – und fordert starkes Europa
Artikel von Felix Busjaeger • 13 Std. • 2 Minuten Lesezeit
Brüssel rechnet mit Zeitenwende
Mit dem Wahlsieg von Trump haben sich die Aussichten für die schwache deutsche Konjunktur noch eingetrübt. Robert Habeck gibt sich dennoch selbstbewusst.
Berlin – Inmitten der jüngsten politischen Entwicklungen in den USA nach dem Wahlsieg von Donald Trump zeigt sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dennoch zuversichtlich. Trump bereitet aktuell seine zweite Amtszeit vor: Fast tagtäglich werden neue Personalien für sein künftiges Kabinett bekannt. Zuletzt hat der designierte US-Präsident Scott Bessent als Finanzminister nominiert, um seine wirtschaftlichen Pläne umzusetzen – einschließlich Steuersenkungen und Importzöllen. Der Job bringt zugleich eine globale Finanzmarkt-Verantwortung mit sich, unter anderem weil die USA der größte Staatsanleihen-Markt sind.
Trump baut nach US-Wahl Regierung auf – Habeck bleibt gelassen
Die aktuellen Entwicklungen nach Trumps Wahlsieg werfen jedoch Unsicherheiten für Europa und Deutschland auf. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Habeck optimistisch. „Meine Antwort auf Trump lautet nicht Duckmäusertum, sondern Vertrauen in die eigene Stärke. Deutschland ist stark, Europa ist stark“, sagte Habeck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Habeck bezieht sich dabei insbesondere auf die von Trump angedrohten Einfuhrzölle, die deutsche Autos betreffen könnten. Er betont, dass die EU in einem konstruktiven Dialog mit den USA die Vorteile guter Handelsbeziehungen für beide Seiten hervorheben wird. „Ich sage, dass ich mit den USA weiter eng zusammenarbeiten muss und will. Aber wenn die neue US-Administration Hardball spielt, werden wir gemeinsam als Europäische Union selbstbewusst returnieren“, erklärte der Vizekanzler.
Habeck reagiert auf Trump-Sieg
„Die geopolitischen Herausforderungen sind zu groß, als dass sich die USA und die EU auseinanderentwickeln sollten“, erklärte Habeck angesichts der weltweiten Krisenherde. Zusätzlich ist wirtschaftliche Lage in Deutschland angespannt – unter anderem als Folge des Ukraine-Kriegs. Die Wahl Trumps hat die ohnehin schwachen Konjunkturaussichten weiter eingetrübt, was zu einer Senkung der Wachstumsprognosen geführt hat. Um die Herausforderungen mit der neuen US-Regierung zu bewältigen, hofft Habeck nun auf eine enge Zusammenarbeit innerhalb der EU.
Bereits seit Monaten waren in der Union sowie in der Nato die Sorgen vor einem Wahlsieg Donald Trumps bei der diesjährigen US-Wahl groß. Am Ende landete der Republikaner deutlich vor der Demokratin Kamala Harris. In Brüssel bereitet man sich indes auf eine neue „Zeitenwende“ vor, um unter anderem auf die Auswirkungen der neuen Trump-Regierung auf den Außenhandel reagieren zu können. (fbu/dpa)