Wednesday, May 31, 2023

Peter Simonischek: »Jedermann«- und »Toni Erdmann«-Star Peter ist tot

DER SPIEGEL Peter Simonischek: »Jedermann«- und »Toni Erdmann«-Star Peter ist tot Artikel von Hannah Pilarczyk • Gestern um 10:41 Als »Jedermann« begeisterte Peter Simonischek das Theaterpublikum, mit »Toni Erdmann« brachte er Kinosäle zum Lachen. Nun ist der österreichische Schauspieler im Alter von 76 Jahren gestorben. Schauspielstar Peter Simonischek ist tot. Der Österreicher sei im Alter von 76 Jahren in der Nacht zum 30. Mai im Kreise seiner Familie zu Hause in Wien gestorben, bestätigte das Burgtheater entsprechende Medienberichte. Simonischek war sowohl im Theater als auch im Fernsehen und Kino vielgefragt. Besonders im Theater spielte er in den vergangenen Jahrzehnten praktisch alle wichtigen Partien im deutschsprachigen Raum. Simonischek wurde 1946 in Graz geboren. In seiner Geburtstadt begann er zunächst ein Architekturstudium, wechselte dann aber an die Akademie für Musik und darstellende Kunst, um Schauspieler zu werden. Sein Vater, ein Zahnarzt, hatte ungewollt den Sohn mit dem Schauspiel-Virus infiziert. Er nahm ihn mit in eine »Hamlet«-Aufführung in Graz. »Nach diesem Hamlet war ich verloren«, sagte Simonischek der Deutschen-Presse-Agentur zu seinem 75. Geburtstag. "Toni Erdmann"-Star Peter Simonischek ist tot Seine ersten Engagements führten ihn nach St. Gallen, Bern und Düsseldorf. Sein längstes Engagement hatte er an der Berliner Schaubühne, wo er von 1979 bis 1999 zum Ensemble gehörte. 1999 wechselte er zurück nach Österreich ans Wiener Burgtheater und verkörperte von 2002 bis 2009 den »Jedermann« im gleichnamigen Stück von Hugo von Hofmannsthal bei den Salzburger Festspielen. Mehr als 100 Mal, so oft wie kein anderer, spielte er den reichen Mann, den der Tod langsam aber sicher holt. Einem internationalen Publikum wurde Simonischek 2016 durch seine Rolle in Maren Ades oscarnominierten Film »Toni Erdmann« bekannt, in der er einen Vater spielt, der die Beziehung zu seiner karriereorientierten Tochter mit etlichen Scherzen und Streichen zu verbessern versucht. Für die Rolle gewann er zahlreiche Preise, darunter den Deutschen Filmpreis und den Europäischen Filmpreis als bester Darsteller. 2017 wurde Simonischek als »Österreicher des Jahres« in der Sparte Kulturerbe ausgezeichnet. Das Burgtheater kürte ihn 2019 zum Ehrenmitglied. Im Kino war Simonischek zuletzt in Lars Kraumes »Der vermessene Mensch« zu sehen. Simonisch hinterlässt seine Ehefrau, die Schauspielerin Brigitte Karner, sowie die Söhne Kaspar, Benedikt und Max Simonischek.