Thursday, May 18, 2023

Vor Sondierungsgesprächen: Bremer Grünensturz

Frankfurter Allgemeine Zeitung Vor Sondierungsgesprächen: Bremer Grünensturz Artikel von Thomas Holl • Gestern um 17:07 Maike Schaefer war Spitzenkandidatin der Grünen in Bremen Es ist ein Absturz, wie ihn die erfolgsverwöhnten Grünen seit langem nicht erlebt haben. Die Stimmenverluste von 5,5 Prozentpunkten bei der Bürgerschaftswahl in Bremen könnten jetzt ähnliche Folgen für die Partei haben wie nach der Wahl in Berlin. Nach deren enttäuschenden Abschneiden folgte dort der Machtverlust, weil sich der Wahlverlierer SPD von dem Misserfolgsmodell Rot-Grün-Rot verabschiedete und sich der CDU als Partner anbot. Vor den an diesem Freitag beginnenden Sondierungsgesprächen in Bremen besteht an der Weser eine für die SPD deutlich angenehmere Ausgangslage. Rücktritt nach der Wahlschlappe in Bremen: Grünen-Spitzenkandidatin Maike Schaefer Als klarer Wahlsieger kann sich SPD-Bürgermeister Andreas Bovenschulte seine(n) Partner auswählen. Ob er sich wieder für die Grünen und die Linke entscheidet, hat er offen gelassen. Mit der CDU als Juniorpartner holte die SPD in der Ära seines Vorgängers Henning Scherf zweimal ein Wahlergebnis von mehr als 40 Prozent. In ihrer jetzigen Verfassung wirken die Bremer Grünen wenig regierungsfähig. Ihre glücklose Spitzenkandidatin Maike Schaefer und mit ihr die Landesspitze sind zurückgetreten. In Bremerhaven trat die dortige Spitzenkandidatin Sülmez Çolak gar aus der Partei aus, verbunden mit einer Abrechnung, die auch auf die Grünen im Bund zielt. Die Partei denke anders als in ihrem Wahlslogan behauptet, nicht an alle. Auch Habecks Klimapolitik ist wohl damit gemeint.