Wednesday, May 24, 2023
Überraschende ESC-Auswertung: Wie übel kamen Lord Of The Lost wirklich in Europa an?
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Überraschende ESC-Auswertung: Wie übel kamen Lord Of The Lost wirklich in Europa an?
Artikel von Armin T. Linder • Vor 46 Min.
Tabellen mit Aha-Effekt
Überraschende ESC-Auswertung: Wie übel kamen Lord Of The Lost wirklich in Europa an?
Deutsches Desaster beim ESC! Lord Of The Lost sind dort mit „Blood & Glitter“ auf dem letzten Platz gelandet. Doch spezielle Zahlen bieten überraschende Erkenntnisse.
Hamburg/Liverpool – „Wir hatten den schlechtesten Song von allen, und niemand mag uns“ – so klang sinngemäß das Geheul nach dem erneuten letzten Platz für Deutschland beim Eurovision Song Contest. Ein nicht wegdiskutierbarer Fakt ist: Lord Of The Lost bekamen für „Blood & Glitter“ in der Endabrechnung nach dem angewandten Modus einfach die wenigsten Punkte: Mit 18 Zählern lagen die Deutschen sechs Punkte hinter dem Vorletzten aus Großbritannien (was das Herz eines Schlager-Promis gleich doppelt bluten ließ).
Wie mies fand Europa den deutschen ESC-Beitrag? Details bringen spannende Erkenntnisse
Um zu wissen, wie mies Europa den deutschen Beitrag wirklich fand, muss man aber weitere Zahlen kennen. Und noch dazu tiefer ins System eintauchen: Die Jury jedes Landes vergibt an zehn der 26 Beiträge Punkte. Gleiches die Zuschauer jeder Nation. Heißt: Wenn in den jeweiligen nationalen Einzelwertungen ein Song überall im Mittelfeld liegt, geht er am Ende mit keinem einzigen Punkt davon. Weil überall eben nur die ersten zehn Beiträge etwas absahnen. Die Detail-Auswertung brachte schon im Vorjahr bei Malik Harris spannende Erkenntnisse.
Was schon am ESC-Abend selbst klar wurde: „Blood & Glitter“ lag im Zuschauervoting mit europaweit 15 Punkten auf dem drittletzten Platz. Wirklich zählbare Publikums-Punkte für die Endabrechnung gab es nur aus Österreich, wo man den Song den fünftbesten aller Beiträge fand, sowie aus Finnland (Platz 6) und der Schweiz (Platz 7).
Lord Of The Lost in Zuschauer-Votings häufig im hinteren Mittelfeld
Wo landete aber Deutschland bei den anderen Ländern? Das zeigt obige Tabelle. Der Blog esc-kompakt.de ist nämlich tiefer in die Zahlen eingetaucht, mit so mancher Überraschung. Nur in Albanien (Platz 22) und Belgien (Platz 23) fanden die Zuschauer „Blood & Glitter“ extramies. Aber noch weiter hinten landete der Beitrag nirgends, Lord Of The Lost bekamen also in keinem Land die wenigsten Anrufe und SMS.
Bei fast allen stimmberechtigten Ländern sprang mindestens mal Platz 20 raus. Oft liegen die Hamburger einfach im hinteren Mittelfeld. Aus Australien und Rumänien (Deutschland je auf Platz 11) sowie Tschechien und Lettland (Deutschland je auf Platz 12) hätte es beinahe Punkte geregnet. Im Durchschnitt landete Deutschland bei den Zuschauer-Votings auf Rang 15,64.
Den wohl größten Aha-Effekt bietet die Tabelle von esc-kompakt.de, in der die Beiträge nach ihren Durchschnittsplatzierungen in den Zuschauer-Votings sortiert sind und die wir Ihnen unten zeigen. Dort liegt Deutschland auf Rang 16 der 26 Titel. Heißt: Europas Zuschauerschaft fand Lord Of The Lost besser als gedacht. Ganz hinten in der Spezial-Tabelle rangieren übrigens Spanien und Portugal.
Jury-Votes beim ESC: Dort kamen Lord Of The Lost wirklich mies weg
Anders sieht es bei den Jurys aus: Dort belegt Deutschland auch bei den Durchschnittsplatzierungen den letzten Platz. Die Experten fanden „Blood & Glitter“ sozusagen wirklich den schlechtesten Beitrag von allen. Hier trügt also das Bild nicht, das sich in der Show ergab: Minutenlang mussten die ESC-Fans auf Punkte für Deutschland warten ... nur die Jurys aus Island und Tschechien steuerten welche bei. Besonders niedrig war die Gunst für Lord Of The Lost in Lettland und Malta: Dort rankten die Jurys den deutschen Beitrag auf Platz 26.
Das ist alles nur ein Auszug der Erkenntnisse aus der Auswertung des ESC-Blogs - wer noch tiefer eintauchen möchte, findet auch die Jury-Tabellen auf esc-kompakt.de. Am ESC-Abend selbst wurde erst bekannt, wer eigentlich in der deutschen Jury saß: etwa eine echte Schlager-Ikone. (lin)