Thursday, April 24, 2025

Trumps Ex-Beraterin ist überzeugt: US-Präsident will Putin „nachahmen“

Frankfurter Rundschau Trumps Ex-Beraterin ist überzeugt: US-Präsident will Putin „nachahmen“ Babett Gumbrecht • 6 Std. • 3 Minuten Lesezeit Ähnliche Weltanschauung Die ehemalige nationale Sicherheitsberaterin unter Trump gibt Einblicke in die Ziele des Republikaners. Warum diese sehr dem Kreml ähneln. Washington, D.C. – Seit der Amtsübernahme von Präsident Donald Trump weht ein anderer Wind in Washington: Trumps Zollkrieg verprellt Handelspartner, seine harte Migrationspolitik schürt Angst im Land, der Staatsapparat soll schrumpfen und die Pressefreiheit wird massiv eingeschränkt. Der harte Kurs Trumps erinnert an den des Kreml-Chefs Wladimir Putin, den die Resonanzen der Welt zu seiner Führungspersönlichkeit auch wenig interessieren. Ex-Trump-Beraterin: US-Präsident will Land „auf ähnliche Weise“ wie Putin regieren Die ehemalige nationale Sicherheitsberaterin unter Trump, Fiona Hill, sagte in einem Interview mit Sky News jetzt: Trump wolle Putin nacheifern und „sein eigenes Land auf ähnliche Weise regieren“. Hill erklärte, dass sowohl der US-Präsident als auch der russische Präsident die gleiche Ansicht über die Welt hätten: Sie sei „aufgeteilt zwischen drei Großmächten: Russland, den USA und China, mit sehr klaren Einflusssphären“. Hill war 2017 und 2019, während Trumps ersten Amtszeit im Weißen Haus, stellvertretende Assistentin des Präsidenten und leitende Direktorin für europäische und russische Angelegenheiten im Stab des Nationalen Sicherheitsrats. Sie berichtet, dass Trump schon damals sich mit Putin zusammensetzen wollte, um alle Schwierigkeiten in den bilateralen Beziehungen zu klären. Auch Trump selbst betonte immer wieder, er habe ein gutes Verhältnis zu Putin. Trump zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg: „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“ Aktuell laufen Verhandlungen zwischen Moskau und Washington zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Trump sagte am Mittwoch (23. April), dass eine Einigung mit Russland erreicht sei: „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“, sagte Trump in Washington. Nun müsse er noch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj überzeugen, was „schwieriger“ sei. Kurz zuvor hatte der US-Präsident Selenskyj vorgeworfen, den Ukraine-Krieg mit aufhetzenden Äußerungen zu verlängern. Der ukrainische Präsident dagegen wies die Linie von Trump erneut zurück, sein Land könne für einen Frieden auf die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verzichten. Die Annäherung Trumps an Putin spaltet wiederum das Verhältnis der USA zur EU weiter. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat Russland nach dem jüngsten Angriff auf Kiew eine Verhöhnung der Friedensbemühungen vorgeworfen. „Das ist kein Streben nach Frieden, sondern eine Verhöhnung dessen“, erklärte Kallas am Donnerstag im Onlinedienst Bluesky. Das „wahre Hindernis“ auf dem Weg zum Frieden sei „nicht die Ukraine, sondern Russland“, fügte sie hinzu. Russlands Kriegsziele hätten sich nicht geändert. Annäherung an Putin und Abstand zur EU: Trump will sich aus Unterstützung für die Ukraine herausziehen Laut Hill gehe damit aber ein weiterer Plan Trumps auf: „Er will die USA aus ihrer Unterstützung für die Ukraine herausziehen, das hat er sehr deutlich gesagt“, sagte sie. Außer wolle er sich aus der Sicherung der europäischen Sicherheit zurückziehen und die Europäer dazu bringen, nicht nur die Ukraine zu unterstützen, sondern sich auch viel stärker zu engagieren und einen viel höheren Beitrag für ihre eigene Sicherheit zu leisten, berichtet Sky News. Sollte ein Ende des Ukraine-Kriegs erreicht werden, bleibt abzuwarten, wie sich das Verhältnis zwischen Trump und Putin entwickelt. Zur dritten Großmacht China hat die USA nämlich kein gutes Verhältnis. Während China als der wichtigste Verbündete Russlands gilt und Putin und Xi Jinping sogar als persönlich befreundet gelten. Moskau und Peking betonen immer wieder die Tiefe der bilateralen Beziehungen. (bg)