Monday, November 11, 2024

Merz will auf Trump zugehen: Deal noch vor der Neuwahl gewünscht

Merkur Merz will auf Trump zugehen: Deal noch vor der Neuwahl gewünscht Tadhg Nagel • 4 Std. • 3 Minuten Lesezeit Nach Wahlsieg der US-Republikaner Friedrich Merz will Vereinbarungen mit dem neuen US-Präsidenten treffen. Der Bruch der Ampel-Koalition könnte ihm dabei in die Hände spielen. Berlin – Friedrich Merz, der Vorsitzende der Unionsparteien, hat die Notwendigkeit betont, rasch Vereinbarungen mit dem neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump zu treffen. Er sieht darin eine Chance, Deutschlands internationales Ansehen nach der US-Wahl 2024 zu stärken. Laut Umfragen könnte Merz von dem jüngsten Scheitern der Ampel-Koalition profitieren und bei Neuwahlen im Januar gute Aussichten auf das Kanzleramt haben. „In Deutschland haben wir unsere Interessen nie wirklich gut genug artikuliert und durchgesetzt, und das müssen wir ändern“, äußerte Merz in einem Interview mit dem Stern. Er fügte hinzu: „Die Amerikaner sind viel offensiver. Es sollte nicht so enden, dass nur eine Seite davon profitiert, sondern dass wir für beide Seiten gute Vereinbarungen treffen. Trump würde es einen Deal nennen“. Merz strebt nach US-Wahl 2024 Deals mit Trump an – Neuwahlen als Chance nach dem Ampel-Aus? Merz kritisierte die Ampel-Regierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dafür, von Trumps Wiederwahl überrascht worden zu sein, nachdem sie vor der Wahl die demokratische Kandidatin Kamala Harris unterstützt hatte. „Trump hat ein gutes Gedächtnis. Die derzeitige Bundesregierung wird von der neuen Regierung nicht mehr angehört werden. Scholz ist jetzt international eine lahme Ente“, ist Merz überzeugt. Als Beispiel für einen möglichen „Deal“ mit Trump nannte Merz die Lieferung von US-Militärflugzeugen. Er schlug vor, dass die in Deutschland gekauften F-35-Kampfflugzeuge aus den USA auch in Deutschland gewartet werden sollten, mit Unterstützung der Amerikaner. „Das wäre ein guter Deal für beide Seiten“, sagte er. Auf der Suche nach dem perfekten Deal vor der Neuwahl – Merz will mit Trump zusammenarbeiten Trotz seiner Warnungen vor den schwerwiegenden Folgen einer Wiederwahl Trumps für Europa Ende Oktober, scheint Merz nun einen teilweisen Sinneswandel durchlaufen zu haben. „Was folgt denn daraus, wenn in Amerika ein Präsident zum zweiten Mal gewählt wird, der die Nato für obsolet erklärt, der nicht mehr bereit ist, Sicherheitsversprechen einzulösen?“, fragte der CDU-Chef auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Halle. „Dann sind wir auf uns selbst gestellt. Damit meine ich damit nicht nur wir Deutschen, sondern dann sind es wir Europäer“. Merz hatte Berlin und Brüssel im Januar gegenüber Table.Media vorgeworfen, sich nicht ausreichend auf eine mögliche Wiederwahl Trumps und die daraus folgenden Konsequenzen vorbereitet zu haben. „Mich bedrückt, wie sorglos die EU und insbesondere das größte Mitgliedsland mit einer solchen potenziellen Herausforderung umgehen“, so der Unionsvorsitzende damals. Vom Trump-Kritiker zum Deal-Macher – Die CDU will nach der US-Wahl 2024 auf Trump zugehen Wie eine solche Vorbereitung auf Trumps Erfolg aussehen kann, zeigte eine Liveschalte des CDU-Politikers Johann Wadephul am Morgen nach der US-Wahl 2024. Während Merz noch vor den Landtagswahlen im Osten vor Trump gewarnt hatte, war bei seinem Stellvertreter davon wenig zu spüren, berichtet die Zeit. Wadephul sprach demnach weder von Trumps Extremismus noch von einer Gefahr für die Demokratie. Stattdessen habe er betont: „wir brauchen ein gutes Verhältnis, mit welcher US-Regierung auch immer“ und den Fokus auf wirtschaftliche Aspekte gelegt. Wadephul sei der Meinung gewesen, dass die Wirtschaft die Wahl entschieden habe, insbesondere die hohe Inflation. Trumps Hetze sei nicht ausschlaggebend gewesen. Eine deutsche Regierung müsse sich daher vorrangig um eine funktionierende Wirtschaft kümmern. In Fragen der Verteidigungs- und Migrationspolitik müsse man ebenfalls „zu einer angemessenen Antwort finden“, so der CDU-Politiker weiter. Trump habe während dieser Ausführungen eher wie ein Warnschuss gewirkt, als wie eine Gefahr für die Demokratie.