Saturday, January 20, 2024

Neureuther über lustige Beckenbauer-Erinnerung und Vergleich mit seiner Rosi: „Innerlich sehr verbunden“

Merkur Neureuther über lustige Beckenbauer-Erinnerung und Vergleich mit seiner Rosi: „Innerlich sehr verbunden“ Artikel von Marcus Giebel • 19 Std. „Etwas sehr Spezielles“ Christian Neureuther spricht über Franz Beckenbauers Taktik auf der Skipiste. Zugleich sieht er eine enge Verbindung zu Rosi Mittermeier. Garmisch-Partenkirchen – Wer auch immer dieser Tage über Franz Beckenbauer spricht, erweckt dabei den Eindruck: Der „Kaiser“ konnte wirklich alles. Ob mit oder ohne Ball. In einem persönlichen Interview mit web.de verrät Christian Neureuther nun aber, dass Deutschlands am 7. Januar verstorbene Fußball-Legende auf Skiern nicht unbedingt eine gute Figur machte. Neureuther über Beckenbauers Können auf der Skipiste: „Viele lustige Erinnerungen“ „Er hat gemeint, dass er über die Pisten schweben kann wie über den Fußballplatz“, verweist der 74-Jährige auf gemeinsame Ausflüge in die Berge: „Und das geht beim Skifahren eben nicht.“ Es habe „viele lustige Erinnerungen“ gegeben. Ins Detail geht er nicht, nur so viel: „Er hatte soviel Talent für den Fußball, da ist für das Skifahren nichts mehr übrig geblieben.“ Immerhin scheint Beckenbauer die Berge stets unversehrt heruntergewedelt zu sein. Wenn auch nicht annähernd so elegant, wie Neureuthers vor einem Jahr verstorbene Frau Rosi Mittermeier, die zweimal olympisches Gold und drei WM-Titel einfuhr und die Menschen ähnlich in den Bann zog wie die Lichtgestalt des deutschen Fußballs. Franz Beckenbauer und Rosi Mittermeier beim Golf Tod von Franz Beckenbauer: „Innerlich sehr verbunden“ mit Rosi Mittermeier Auch Neureuther kommt nicht darum herum, die beiden Sportstars zu vergleichen – und das eben nicht, weil sie besonders erfolgreich waren. „Ein Jahr nach Rosis Tod geht mir durch den Kopf, dass diese beiden Menschen innerlich sehr verbunden waren“, hebt er hervor: „Das ist etwas sehr Spezielles.“ Er sei „sehr glücklich, dass ich auch den Franz so eng erleben durfte“. Mittermeier und Beckenbauer haben auch menschlich ein immenses Vermächtnis hinterlassen, betont Neureuther. „Wir müssen mitnehmen, was uns beide gegeben haben, in das Jetzt und in die Zukunft. Es geht nicht mehr um uns, sondern es geht um die nächsten Generationen, um die Kinder und Enkelkinder“, findet der zweifache Vater und vierfache Großvater. Das sei umso wichtiger, da wir in einer Welt leben, „die gerade äußerst schwierig und gefährlich ist. Da müssen wir dagegenhalten.“ Ein Hinweis auf die zunehmende Radikalisierung, die auch in Deutschland immer mehr um sich greift und bislang in unerwartet hohen Umfragewerten für die AfD gipfelt. Neureuther über Trauer um Mittermeier: „Daraus kann man etwas Positives weiterbringen“ In der Verarbeitung der Trauer um seine Frau ist Neureuther nach rund einem Jahr „ganz optimistisch, froh und positiv“. Ihm sei bewusst: „Disziplin gehört auch dazu. Dann geht alles.“ Zugleich will er auch ein Zeichen an Mitmenschen setzen, die eine ähnliche Situation durchleben müssen. Diesen wolle er sagen: „Auch, wenn man einen Menschen verliert, den man unendlich geliebt hat und noch immer liebt, kann man daraus etwas Positives weiterbringen.“ Das gilt natürlich auch für die Familie Beckenbauer. Die in ihrer Trauer aber bei weitem nicht allein ist, wie auch die große Anteilnahme bei der Gedenkfeier in der Allianz Arena des FC Bayern bewies. Neben allerhand Prominenz aus Sport und Politik füllten auch unzählige Fans die Ränge, um dem Fußball-Idol in gebührendem Rahmen die letzte Ehre zu erweisen. Ehrenpräsident Uli Hoeneß als langjähriger Wegbegleiter hielt eine besonders emotionale Rede. Trauer um Franz Beckenbauer: Christian Neureuther betont Zuverlässigkeit vom Kaiser Und auch Neureuther denkt nicht nur an die gemeinsamen Erlebnisse in den verschneiten Bergen. Wo er Beckenbauer wertvolle Tipps mit auf den Weg ins Tal geben konnte. Sondern auch an eine Persönlichkeit, die für andere da war. „Vielleicht hat er gerade den einfachen Menschen noch viel lieber geholfen als anderen“, mutmaßt er und lobt: „Ich kenne keinen zuverlässigeren Menschen als den Franz. Wenn man ihn gebraucht hat, hat er Zeit gehabt und kam. Er hat sein Wort gehalten.“ Vielleicht ist dies das größte aller Komplimente, die Beckenbauer auf seinem letzten Weg begleiten. (mg)