Tuesday, January 9, 2024
Michelle Obama »graut« vor dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahl
DER SPIEGEL
Michelle Obama »graut« vor dem Ausgang der US-Präsidentschaftswahl
5 Std.
Kommt es im Rennen um die US-Präsidentschaft erneut zu einem Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden? Ex-First Lady Michelle Obama bereitet die Wahl im November bereits schlaflose Nächte – Wähler will sie wachrütteln.
Michelle Obama blickt mit Sorge auf die bevorstehende Präsidentschaftswahl in den USA. Der Gedanke an die Abstimmung im November halte sie nachts wach, sagte die Frau des früheren US-Präsidenten Barack Obama im Podcast des britischen Autors Jay Shetty.
»Mir graut vor dem, was womöglich passieren könnte«, sagte Michelle Obama in dem Gespräch mit Shetty. »Unsere Anführer sind wichtig. Wen wir auswählen, wer für uns spricht, wer die Spitzenposition innehat, betrifft uns manchmal auf eine Art und Weise, die die Leute für selbstverständlich halten«, so Obama.
Sie habe den Eindruck, dass auch die Demokratie als selbstverständlich angesehen werde, dies sei aber nicht der Fall. »Das sind die Sachen, die mich wach halten«, so die ehemalige First Lady der USA. Auch die Wahlbeteiligung beschäftige sie: »Werden die Leute wählen, und warum wählen die Leute nicht?«
Dass sich Obama mit ihren Warnungen auf einen möglichen erneuten Wahlsieg von Ex-Präsidenten Donald Trump bezieht, dürfte klar sein. Sie nannte den Namen des Republikaners allerdings nicht explizit.
Obama deutet juristische Vorzugsbehandlung für Trump an
Mit Blick auf die vielen juristischen Streitigkeiten, in die Trump verwickelt ist, deutete Obama vage etwa eine womöglich bevorzugte Behandlung des früheren Staatschefs an: »Die Hürden sind unterschiedlich für Menschen. Das habe ich gelernt«, so Obama. »Einige Leute können etliche Male angeklagt werden und immer noch für Ämter kandidieren. Schwarze Männer können das nicht.«
Die Obamas sind erklärte Unterstützer des amtierenden Präsidenten Joe Biden, der sich bei der für den 5. November geplanten Wahl womöglich erneut gegen Donald Trump stellen muss, sollte dieser die Vorwahlen der Republikanischen Partei für sich entscheiden. Biden war unter Barack Obama bereits Vizepräsident.
Barack Obama soll Biden Berichten zufolge bereits bei einem Treffen im vergangenen Sommer vor der Gefahr durch Trump gewarnt haben. Obama soll Biden dabei seine uneingeschränkte Unterstützung für Biden im Wahlkampf versichert haben.
Die Hilfe durch den populären Ex-Präsidenten könnte für Biden in den bevorstehenden Monaten insbesondere in den sogenannten Swing States, also Staaten, die keinem politischen Lager klar zuzuordnen sind, noch wichtig werden. Die Swing States können für den Ausgang der gesamten Wahl entscheidend sein.
Der Ton im Wahlkampf hatte sich zuletzt deutlich verschärft. Biden warf Trump etwa vor, in seinen Auftritten die Sprache der Nationalsozialisten zu verwenden. »Er spricht davon, dass das Blut von Amerikanern (durch Migranten) vergiftet wird, und wiederholt exakt dieselbe Sprache, die in Nazideutschland verwendet wurde«, so Biden.