Friday, January 12, 2024

Junge Menschen in Unruhe - Gen Z lässt nach Schwedens Kriegswarnung die Krisentelefone heißlaufen

FOCUS online Junge Menschen in Unruhe - Gen Z lässt nach Schwedens Kriegswarnung die Krisentelefone heißlaufen Artikel von FOCUS Online • 3 Std. In Schweden melden sich viele Jugendliche bei der Telefonseelsorge Eine schwedische Kinderrechtsorganisation hat einen starken Anstieg der Anrufe bei einer Hilfshotline verzeichnet. Zuvor hatten hochrangige Verteidigungsbeamte davon gesprochen, dass es Krieg im Land geben könnte. Die schwedische Kinderrechtsorganisation Bris hat einen deutlichen Anstieg der Anrufe bei ihrem telefonischen Beratungsdienst für junge Menschen verzeichnet. Das Angebot, das ähnlich funktioniert wie in Deutschland die „Nummer gegen Kummer“, wurde von Mitgliedern der Generation Z stark frequentiert, nachdem hochrangige Verteidigungsbeamte davor gewarnt hatten, dass sich das Land auf eine Kriegsbeteiligung vorbereiten müsse. Das berichtet die Zeitung „The Telegraph“. Schwedischer Verteidigungsminister warnt junge Menschen vor Krieg Carl-Oskar Bohlin, der Zivilverteidigungsminister, sagte auf der Konferenz „Folk och Försvars“, dass es „Krieg in Schweden geben könnte“. Zudem warnte er: „Für eine Nation, die fast 210 Jahre lang vom Frieden begleitet wurde, liegt die Idee angenehm nah, dass dieser Frieden eine solide Konstante ist. Aber in dieser Schlussfolgerung Trost zu suchen, ist sehr gefährlich geworden.“ Der Verteidigungsminister richtete zudem eine direkte Forderung an die jungen Menschen in seinem Land und sagte: „Bist du eine Privatperson? Hast du darüber nachgedacht, ob du Zeit hast, einer freiwilligen Verteidigungsorganisation beizutreten? Wenn nicht: Beweg dich.“ Die Videos von Bohlin kursierten auch auf TikTok, dem sozialen Netzwerk, wo sich besonders viele Mitglieder der Gen Z aufhalten. Jugendorganisation kritisiert Politiker für Kriegswarnungen Laut “The Telegraph" plant Schweden, bereits im Juli der NATO beizutreten, was eine stärkere Militarisierung bedeuten würde. Zudem hat die Regierung zugesagt, dem NATO-Ziel zu entsprechen, bis Ende des Jahres zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung auszugeben – das entspricht einer Verdoppelung gegenüber den Ausgaben von 2020. Maja Dahl, eine Sprecherin von Bris, kritisierte den Verteidigungsminister Bohlin dafür, dass zuvor nicht überlegt worden sei, wie seine „sorgsam ausgewählte Worte“ bei jungen Menschen ankommen würden und ergänzte: „Sie hätten Informationen für Kinder bereitstellen sollen, wenn sie solche Informationen für Erwachsene verbreiten.“ Trotz der Kritik bestätigten Schwedens Verteidigungsminister und die ranghöchsten Generäle Bohlins die Aussagen, weil „eine bewaffnete Attacke auf Schweden nicht mehr ausgeschlossen werden kann. Krieg kann auch zu uns kommen.“ Auch Micael Byden, der Oberbefehlshaber, warnte die Bürger und betonte die Notwendigkeit mentaler Vorbereitung auf einen möglichen Krieg.