Tuesday, April 15, 2025

Ukraine-Krieg: USA verhindern nach dem Angriff auf Sumy die G7-Verurteilung Russlands

Berliner Zeitung Ukraine-Krieg: USA verhindern nach dem Angriff auf Sumy die G7-Verurteilung Russlands Alexander Schmalz • 12 Std. • 2 Minuten Lesezeit Ukraine, Sumy: Feuerwehrleute löschen nach dem russischen Raketenangriff auf das Zentrum der Stadt ein brennendes Auto. Der russische Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Sumy hat internationale Empörung ausgelöst. Dutzende Zivilisten wurden getötet. US-Präsident Donald Trump sprach von einer „schrecklichen Sache“ und fügte hinzu: „Mir wurde gesagt, dass es ein Fehler war“. Trotzdem haben die USA ihren Verbündeten der G7 mitgeteilt, dass sie eine Erklärung zur Verurteilung des tödlichsten russischen Angriffs auf die Ukraine in diesem Jahr nicht unterzeichnen werden, berichtet Bloomberg am Dienstag. Als Grund wurde angeführt, dass die US-Regierung die Verhandlungen mit Moskau auf Kurs zu halten wollen. Washington „arbeite daran, den Raum für Friedensverhandlungen zu wahren“, zitiert Bloomberg Personen, die mit der diplomatischen Korrespondenz vertraut sind. Russland feuerte am Palmsonntag zwei ballistische Kurzstreckenraketen, darunter eine mit Streumunition, auf die nordostukrainische Stadt Sumy ab, während Ukrainer einen Gottesdienst besuchten. Mindestens 35 Menschen wurden bei dem Angriff getötet und 119 weitere verletzt, darunter auch Kinder, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Fast alle Opfer waren demnach Zivilisten. Dem Bericht zufolge habe Kanada, das in diesem Jahr den G-7-Vorsitz innehat, den Verbündeten mitgeteilt, dass es ohne die Zustimmung der USA unmöglich sei, die Erklärung abzugeben. In der Erklärung der G-7 sollte es demnach heißen, der Angriff auf Sumy sei ein Beweis für die Entschlossenheit Russlands, den Krieg fortzusetzen, wie aus Entwürfen hervorgeht. Das russische Verteidigungsministerium räumte am Montag in einem Telegram-Beitrag ein, für den Angriff auf Sumy verantwortlich zu sein. Aus dem Kreml hieß es, der Beschuss habe einer Versammlung ukrainischer Militärführungskräfte in der Stadt gegolten und seien mehr als 60 Soldaten getötet worden. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete dagegen, dass unter den gemeldeten Opfern inoffiziellen Angaben zufolge nur zwei Soldaten gewesen sein sollen. Bestätigt ist das bisher nicht. Nach dem Angriff auf Sumy sprachen sich fast 50 Länder und internationale Organisationen für die Ukraine aus, sagte Selenskyj am Montag in seiner täglichen Ansprache an die Nation. Der russische Angriff auf Sumy erfolgte zwei Tage, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin Trumps Sondergesandten Steve Witkoff in St. Petersburg getroffen hatte, um über einen Waffenstillstand in der Ukraine zu sprechen. Die Gespräche mit dem Kremlchef eröffneten die Möglichkeit, die russisch-amerikanischen Beziehungen neu zu gestalten und die Region durch einige „sehr attraktive Geschäftsmöglichkeiten“ zu stabilisieren, sagte Witkoff am Montagabend gegenüber Fox News, ohne näher darauf einzugehen. Gegen Ende der knapp fünfstündigen Gespräche in St. Petersburg erörterten die beiden Seiten nach Witkoffs Angaben die „Forderungen Putins, um ihn dazu zu bringen, einem dauerhaften Frieden zuzustimmen, der über einen Waffenstillstand hinausgeht“. Bei dem Friedensabkommen gehe es um „die sogenannten fünf Gebiete“, erklärte Witkoff weiter und fügte hinzu, dass es noch viele weitere Elemente gebe, die „Sicherheitsprotokolle“ und den Artikel 5 des Nordatlantikvertrags der Nato beträfen. Trumps Sondergesandter gab nicht an, von welchen fünf Gebieten er sprach. Vermutlich bezog er sich auf die fünf Regionen der Ukraine, die Russland für sich beansprucht, nämlich die Krim sowie Teile der vier ukrainischen Oblaste Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja.