Saturday, March 1, 2025

Meloni für sofortigen Gipfel von Europa und USA: „Jede Spaltung des Westens macht uns alle schwächer“

Merkur Meloni für sofortigen Gipfel von Europa und USA: „Jede Spaltung des Westens macht uns alle schwächer“ Jekaterina Jalunina • 1 Std. • 3 Minuten Lesezeit Nach Eklat in Washington Italiens Regierungschefin Meloni hält starke Führung für eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg für nötig. Sie meint: Dafür stehe Trump. Italiens Regierungschefin gilt als Trumps Liebling aus der EU. Nach dem Eklat im Weißen Haus warnt sie vor einer Spaltung des Westens – und fordert ein Treffen. Rom – Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat nach dem Eklat im Weißen Haus einen sofortigen Gipfel zwischen Europa und den USA vorgeschlagen. Zugleich warnte sie am Abend in Rom vor einer Spaltung des Westens. Zuvor war es bei einem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj in Washington zum Eklat vor laufenden Kameras gekommen. Trump überzog den Ukrainer im Oval Office mit schweren Vorwürfen. „Jede Spaltung des Westens macht uns alle schwächer und begünstigt die, die den Untergang unserer Zivilisation herbeiführen wollen“, mahnte Meloni in einer Erklärung. „Eine Spaltung würde niemandem nützen.“ Deshalb plädiere Italien für einen Gipfel zwischen den USA, den Europäern und weiteren Verbündeten. Dabei müsse offen darüber gesprochen werden, „wie wir mit den großen Herausforderungen von heute umgehen wollen, angefangen bei der Ukraine“. Melonis Haltung zu Teilnahme der Ukraine am Treffen bleibt unklar Aus der Erklärung ging nicht hervor, ob nach Melonis Vorstellungen das von Russland angegriffene Land an einem solchen Treffen teilnehmen soll. Die rechte Ministerpräsidentin gilt im Kreis der europäischen Regierungschefs als einer der wichtigsten Ansprechpartner der neuen US-Regierung. Trump hatte sie mehrfach sehr gelobt. Meloni war in den vergangenen Wochen auch schon zwei Mal bei ihm zu Besuch. „Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit“ – Baerbock erschüttert über Vorfall im Weißen Haus: Auch aus anderen Teilen Europas kamen Reaktionen: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigte sich erschüttert über den Vorfall im Weißen Haus zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit hat begonnen“, sagte Baerbock am Samstag in Berlin „angesichts der unsäglichen Videos aus dem Weißen Haus“. „Unser Entsetzen ist größer als zuvor“, fügte sie hinzu. Der Vorfall verdeutliche laut Baerbock, dass „die regelbasierte internationale Ordnung und die Stärke des Rechts mehr denn je gegen die Macht der Stärkeren verteidigt werden müssten“. „Wer in diesem Krieg gegen die Ukraine brutaler Aggressor und wer mutiger Verteidiger ist, wer hier Täter und wer Opfer ist, das steht vollkommen außer Frage“, so die Ministerin weiter. „Niemand sollte sich daher im Feind irren. Er sitzt allein im Kreml, nicht in Kiew oder Brüssel.“ Trump droht Selenskyj mit Ende der US-Hilfe, wenn Ukraine nicht einem Deal mit Russland zustimmt Am Freitag waren Trump und Selenskyj vor laufenden Kameras in eine hitzige Diskussion im Weißen Haus geraten. Trump, unterstützt von Vizepräsident JD Vance, warf Selenskyj vor, die US-Militärhilfe nicht genug zu würdigen und respektlos zu sein. Gleichzeitig drohte er, die US-Unterstützung zu beenden, sollte Selenskyj nicht einem Deal mit Russland zustimmen. Der ukrainische Staatschef verließ das Weiße Haus im Streit, das geplante Abkommen über Rohstofflieferungen zwischen den USA und der Ukraine wurde abgesagt. Nach Eklat mit Trump im Weißen Haus: Selenskyj trifft britischen Premier Starmer in London Nach seinem Besuch in Washington und dem Eklat im Gespräch mit US-Präsident Donald Trump kommt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj noch am Samstag mit dem britischen Premierminister Keir Starmer in London zusammen. Starmer werde sich „heute Nachmittag in der Downing Street“ mit Selenskyj treffen, teilte eine Sprecherin des britischen Regierungschefs mit. Britische Medien zeigten Bilder eines Flugzeugs mit ukrainischer Flagge, das auf einem Flughafen nördlich von London landete. In der britischen Hauptstadt findet auf Einladung Starmers am Sonntag ein europäisches Gipfeltreffen zur Ukraine statt, zu dem rund ein Dutzend Staats- und Regierungschefs aus Europa erwartet werden. Der Gipfel solle die „gemeinschaftliche und standhafte Unterstützung“ Europas für eine Friedenslösung demonstrieren, „welche die künftige Souveränität und Sicherheit der Ukraine sichert“, teilte Starmers Büro mit. (jal/dpa)