Monday, January 1, 2024
NRZ-Chefredakteur Ralf Kubbernuß kommentiert.
NRZ-Chefredakteur Ralf Kubbernuß kommentiert.
Die Silvesternacht in NRW verlief für die Einsatzkräfte mancherorts unruhig, doch kam es zu weniger Zwischenfällen und Krawallen als befürchtet.
Die Einsatzleitstellen an Rhein und Ruhr konnten zum neuen Jahr mit verhältnismäßig guten Nachrichten aufwarten: Die Silvester-Krawalle, die vor einem Jahr für viele negative Schlagzeilen gesorgt hatten, hielt sich zu diesem Jahreswechsel auch in NRW einigermaßen in Grenzen. Zwar wurden wieder bei Randalen zu viele Einsatzkräfte verletzt, doch dank des massiven Polizeiaufgebots und guter Konzepte von Landesregierung und örtlichen Sicherheitsbehörden lief die Situation nicht aus dem Ruder.
Auch wegen der bis bei uns spürbaren Auswirkungen des Nahost-Konflikts hatte die Landesregierung ja Schlimmstes befürchtet. Traurig eigentlich, dass man sich jetzt schon über weniger Verletzte und weniger Randale freuen muss. Man darf es aber. Wenngleich die allermeisten von uns sicher im Familien- oder Freundeskreis ins neue Jahr gefeiert haben und das, was draußen auf der Straße geschieht, sie eigentlich nicht direkt betrifft, interessiert es doch viele. Denn: Wir wollen einfach nicht, dass in unserer Gesellschaft die Randalierer machen können, was sie wollen. Wir wollen einfach nicht, dass Polizisten, Feuerwehrleute und Sanitäter, die nichts anderes als helfen wollen, beschimpft, bespuckt und verletzt werden, dass Müllcontainer angezündet oder Straßenbahnen mit Feuerwerkskörpern beschossen werden. Ob wir tatenlos zusehen, wie uns wenige Chaoten auf der Nase herumtanzen, wirft einen Blick auf unsere Gesellschaft, die sich eben hilflos oder wehrhaft zeigen kann. Und weil es zum Glück nicht so weit ist, dass wir selbst auf die Straße gehen müssen, um unser friedliches Miteinander zu verteidigen, danken wir den Einsatzkräften dafür. Danke, dass wir ins neue Jahr mit dem Gefühl starten können, dass dieser Staat funktioniert und sich nicht von wenigen – Entschuldigung – Idioten zum Narren halten lässt.