Friday, January 12, 2024

Müller-Wohlfahrt bemerkte Beckenbauer-Krankheit früh: „Wollte es nicht wahrhaben“

tz Müller-Wohlfahrt bemerkte Beckenbauer-Krankheit früh: „Wollte es nicht wahrhaben“ Artikel von Alexander Kaindl • 9 Std. Traurige Einblicke Franz Beckenbauer war am Ende seines Lebens schwer krank. Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt erkannte erste Anzeichen vor langer Zeit – nun ging er weiter ins Detail. München – „Bobby, Pelé, Johan, Diego, Gerd! Der Kaiser kommt“, sagt der auf einer Wolke schwebende Petrus. Er zeigt auf den mit Engelsflügeln aufsteigenden Franz Beckenbauer. Darunter steht: „Gute Freunde kann niemand trennen.“ Dieser Comic sorgt bei Fußballfans auf der ganzen Welt aktuell für Gänsehaut. Franz Beckenbauer ist tot: Fußballwelt trauert um eine Legende Ohne Zweifel: Der Tod von Franz Beckenbauer hat Millionen Menschen tief erschüttert. Ihr einstiges Idol ist für immer gegangen. Dem Sport und der Gesellschaft fehlt nun eine Person, die über Jahrzehnte zu einer Institution gereift ist. Eine Welt ohne den Kaiser? Für viele schwer vorstellbar. Einer, der die Fußball-Legende über eine lange Zeit begleitete, ist Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Er kam in den Siebzigern als Mannschaftsarzt zum FC Bayern München, betreute später auch die Nationalmannschaft. „Mull“ wurde selbst zu einer Ikone – aber nicht einmal seine heilenden Wunder-Hände konnten dem Kaiser helfen. Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt sprach in einem Podcast über Franz Beckenbauers Erkrankung. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt spricht über Franz Beckenbauers Erkrankung Im Bayern-1-Podcast „Blaue Couch“ kam Müller-Wohlfahrt nun nebst vielen anderen Weggefährten zu Wort. Der mittlerweile 81-Jährige sprach dabei unter anderem über Beckenbauers Zustand in der jüngeren Vergangenheit. Vor gut einem Jahr habe Müller-Wohlfahrt den Ehrenpräsidenten des FC Bayern, der eine große Gedenkfeier abhalten wird, zuletzt gesehen. „Ich habe versucht, zu helfen“, erklärte er. „Aber dann war die Fahrt zu weit von Salzburg hier her. Dann haben wir noch telefoniert. Und dann wünschte er keine Besucher mehr, das hat ihn angestrengt. Und das haben wir akzeptiert.“ Müller-Wohlfahrt bemerkte Beckenbauer-Krankheit früh: „Wollte es nicht wahrhaben“ Beckenbauers Tod am 7. Januar hat den Arzt – wie so viele andere – schwer getroffen: „Es war sehr schmerzhaft und dann doch überraschend.“ Und weiter: „Ich wusste, dass er krank ist. Ich hatte ihn bis vor einem Jahr betreut, aber dann ging es nicht mehr. Dass es dann doch so schnell geht, das tut dann weh.“ Müller-Wohlfahrt ging schließlich noch etwas mehr ins Detail. Erste Anzeichen der Krankheit habe er schon „vor langer, langer Zeit gesehen. Immer noch in der Hoffnung, dass es nicht schlimm werden wird“. Moderator Thorsten Otto fragte nach: „Sie sprechen von Demenz, richtig?“ Müller-Wohlfahrts Antwort: „Jaaaa und Parkinson, ist es. Da waren die ersten Anzeichen früh erkennbar, aber ich wollte es ja selbst nicht wahrhaben. Mein Franz Beckenbauer darf nicht krank werden. Das ist eine strahlende Persönlichkeit.“ Der „Doc“ ist anschließend hörbar angefasst. Marcel Reif nach dem Tod von Franz Beckenbauer: „Ich bin froh, dass er erlöst ist“ Dem Weltmeister von 1974 und 1990 ging es in den letzten Monaten schlecht. Sein Bruder Walter erklärte das bereits in der ARD-Doku, die im Dezember erschienen war und am Abend nach Beckenbauers Tod im TV ausgestrahlt wurde. Marcel Reif, ebenfalls ein langjähriger Begleiter des Kaisers, sagte nach der traurigen Botschaft: „Ich bin froh, dass er erlöst ist.“ (akl)