Tuesday, January 16, 2024

Leopard-Video aufgetaucht: Ukraine feiert „deutsch-amerikanische“ Waffen – aber etwas fehlt

FR Leopard-Video aufgetaucht: Ukraine feiert „deutsch-amerikanische“ Waffen – aber etwas fehlt Artikel von Patrick Mayer • 5 Std. Im Schnee von Weitem zu sehen: ein Leopard 1A5 der ukrainischen Armee. Werden Schwierigkeiten kaschiert? Die Ukrainer posten ein neues Video mit einem deutschen Leopard 1A5. Dass dieser keine Tarnung für den Schnee hat, ist gegen die russische Armee aber nicht das einzige Problem. Donbass – Die Frage, wie weit das Regime im Kreml gehen wird, bleibt offen. Ein Politiker der russischen Duma drohte nun unverhohlen dem Nato-Mitglied Polen, während es den russischen Truppen nicht gelingt, einen ukrainischen Brückenkopf am Dnipro zu zerstören. Ukraine-Krieg: Probleme bei Waffenlieferungen für Kiew Die Ukraine wehrt sich nicht nur hier verbissen gegen den Angriffskrieg Russlands, doch es gibt Probleme bei den Waffenlieferungen. In der südlichen Region Cherson halten zum Beispiel Marine-Infanteristen ihre Positionen gegen die völkerrechtswidrige Attacke. Und das ist nicht der einzige Ort. An der östlichen Front widerstehen ukrainische Einheiten bei Awdijiwka, Kreminna und Kupjansk den russischen Angriffen im Ukraine-Krieg. Das ukrainische Verteidigungsministerium in Kiew hat derweil ein viel beachtetes Video auf X (früher Twitter) geteilt, das ein „deutsch-amerikanisches Stahl-Team“ zeigt, wie es im Tweet heißt. Im Video sind zwei robuste US-Militär-Jeeps vom Typ Humvee und ein Leopard-1A5-Kampfpanzer aus Deutschland zu sehen. Aber das Video offenbart auch zwei Probleme. Konkret: Die Militärhilfen aus den USA sind derzeit vollständig blockiert und die Lieferungen schwerer Waffen aus Deutschland kommen nur langsam voran, insbesondere was die „Leos“ betrifft. Ukraine-Krieg: Kiew wartet sehnsüchtig auf weitere Leopard-1A5-Panzer Ein Blick auf die Liste der militärischen Unterstützungsleistungen der Ampel-Koalition, die auf der Website der Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP einsehbar ist, hilft zum Verständnis. Nach Angaben vom 15. Januar hat Deutschland in den letzten Monaten insgesamt 30 Leopard 1A5 an die Ukraine geliefert, nachdem im Frühjahr 2023 bereits 18 moderne Leopard-2A6-Panzer geschickt wurden. Die meisten dieser „Leos“ 2 sind jedoch mittlerweile auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben oder befinden sich zur Wartung in der Reparaturwerkstatt der deutschen Rüstungsindustrie in Litauen - weit entfernt von der ukrainischen Front. Bis Ende 2023 sollten laut Bundesverteidigungsministerium eigentlich 80 Leopard 1A5 an die ukrainischen Streitkräfte übergeben werden. Das Rüstungsunternehmen Rheinmetall bereitet derzeit „Leos“ 1 aus Industriebeständen auf, während das Ziel früherer Lieferungen deutlich verfehlt wurde. Zumindest die Anzahl der gelieferten Marder-Schützenpanzer beträgt mittlerweile 90. Noch Anfang November hatte Berlin weitere zehn „Leos“ 1 bereitgestellt, seitdem ist jedoch nichts mehr in Bezug auf die schweren Kampfpanzer passiert. Passend dazu veröffentlichte Rheinmetall Mitte November eine Pressemitteilung, in der der rheinländische Rüstungskonzern ankündigte, in diesem Jahr 25 überholte Leopard 1A5 zu liefern. Das wären dann insgesamt 55 Stück. Ukraine-Krieg: Ukrainische Armee hat aktuell wohl keine geschlossenen Panzerverbände Das Video des ukrainischen Verteidigungsministeriums zeigt jedoch auch, dass das für das Schlachtfeld zu wenig ist. Die beiden Humvees flankieren zwar den „Leo“ 1 mit ihren schweren Maschinengewehren, aber von geschlossenen Panzerverbänden ist in der ukrainischen Armee derzeit nichts zu sehen. Der olivgrüne „Leo“ ist gleichzeitig leicht aus der Ferne im weißen Schnee zu erkennen. Eine Tarnung fehlt. Die Ukraine wird so im Frühjahr 2024 nicht in der Lage sein, eine neue Offensive zu starten, da einfach das schwere Gerät dafür fehlt. Dr. Christian Mölling, Sicherheitsexperte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), hatte dem Westen bereits Ende November dringend geraten, die Ukraine für eine neue Offensive auszurüsten. Ein Zögern könnte langfristig verheerende Auswirkungen für Europa haben, so der Politikwissenschaftler im „heute journal“ des ZDF. „Man muss relativ klar sagen, dass uns die Konsequenzen, wenn wir der Ukraine nicht helfen und damit weiterhin unsere eigene Sicherheit gefährden, wahrscheinlich schon in fünf oder sechs Jahren ins Haus stehen werden“, sagte er damals. Einmal mehr hängt viel von den Amerikanern ab. Ukraine-Krieg: Republikaner blockieren in den USA Militärhilfen für Kiew Während in den USA die Vorwahlen zur Präsidentschaftswahl 2024 begonnen haben, warnte der amtierende Präsident Joe Biden (Demokraten) die blockierenden Republikaner zuletzt sogar vor einem möglichen direkten militärischen Konflikt der Nato mit Russland. Die Republikaner blockieren im Kongress geplante Militärhilfen in Höhe von rund 61 Milliarden US-Dollar. Und jeder Tag, an dem sie das tun, setzt die Ukraine noch mehr unter Druck. Egal, wie eindrucksvoll die Videos auf X auch sein mögen. (pm)