Tuesday, January 16, 2024

Zwei neue Angriffs-U-Boote: Schweden wappnet sich in der Ostsee

Kreiszeitung Zwei neue Angriffs-U-Boote: Schweden wappnet sich in der Ostsee Artikel von Lisa Mahnke • 2 Std. Aufrüstung in Nordeuropa Mit zwei neuen U-Booten will Schweden Russlands maritime Bewegungen kontrollieren. Das Land will zur Nato beisteuern – und erhöht die Rüstungsausgaben deutlich. Karlskrona – Schweden will die ersten zwei U-Boote seit Mitte der 1990er Jahre bauen. Sie sollen die östliche Nato-Grenze patrouillieren und die maritimen Bewegungen Russlands verfolgen und bekämpfen können. Mit den zwei neuen A26-Angriffsbooten wird der über zehn Jahre alte Plan einer stärkeren Ostsee-Verteidigung nun Realität. Die beiden 66-Meter U-Boote sollen 2027 und 2028 eingeführt werden. Nach den schwedischen Bezirken Blekinge und Skåne benannt, ergänzen sie die vier älteren Maschinen Schwedens. „Das ist immer noch ein großer Schritt vorwärts für uns“, erklärte Mats Wicksell, der als einer der Geschäftsleiter des Rüstungsunternehmens Saab schon einige Erfahrung mit U-Booten gemacht hat, laut Politico. Zuletzt geringe Verteidigungsausgaben: Schweden will aufholen Zum Ende des Kalten Kriegs kürzte Schweden seine Verteidigungausgaben. Somit war das U-Boot-Programm größtenteils pausiert, bis der damalige Verteidigungsminister Sten Tolgfors den Plan für die A26-Boote bekannt gab. Seitdem gab es immer wieder Verspätungen und Kostenüberschreitungen, die das Projekt verzögerten. Die Produzenten der U-Boote gaben jedoch an, dass die A26er durch ihre Technik dafür perfekt an die Ostsee angepasst seien. Das erste A26-U-Boot soll in Karlskrona bereits in Arbeit sein. Ein renoviertes U-Boot wird wieder in den Dienst gelassen. Die nordischen Länder sind aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine beunruhigt und mahnten zuletzt zu mehr Geschwindigkeit in der Kriegsvorbereitung. Die U-Boote sollen zeigen, dass auch die Nato vom geplanten Beitritt Schwedens profitieren kann. Zuletzt lobte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die „fortgeschrittene Technologie in einer Breite an Branchen“. Auch der schwedische Marine-Planer und ehemalige U-Boot-Kommandant Carl Gyhlenius sah laut Politico die Stärken des Nato-Beitritts, durch den die Nato ein „fehlendes Puzzleteil“ bekomme. Besonders die schwedischen Ostseekenntnisse könnten Operationen vereinfachen. Nato und Russland rüsten auf – in Schweden wird zur Kriegsvorbereitung aufgerufen Schon das norwegische Militär bestellte zuletzt vier neue U-Boote der deutschen Marke ThyssenKrupp Marinesysteme. Auch Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland erweitern ihre U-Boot-Flotte. Es ist die Antwort auf die neusten U-Boote auf russischer Seite, die Präsident Wladimir Putin im Dezember mit einem Foto ankündigte. Laut einem schwedischen Report soll das russische Militär im Jahr 2030 insgesamt 50 U-Boote besitzen, während die US-amerikanische Flotte bis 2030 sogar leicht schrumpfen soll. Die U-Boote Blekinge und Skåne sollten bereits 2018 und 2019, also vor dem Ukraine-Krieg, in den Dienst treten. Seitdem hat sich die sicherheitspolitische Einstellung der schwedischen Regierung verschärft: Mit der Nato-Bewerbung im Jahr 2023 wurden auch die Verteidigungsausgaben um 30 Prozent erhöht. Am 9. Januar 2024 erklärte der Oberbefehlshaber der schwedischen Armee, man müsse sich auf einen Krieg „so weit wie möglich vorbereiten“. Auch der Zivilschutzminister warnte vage vor einem Krieg, ausgehend von Drohungen durch Russland. (LisMah)