Tuesday, January 16, 2024
Von wegen Rückzug: Tesla-Chef will noch mehr Macht
EFAHRER.com
Von wegen Rückzug: Tesla-Chef will noch mehr Macht
Artikel von Karl Lüdecke •
8 Std.
Elon Musk fordert mehr Rechte beim Tesla-Konzern ein.
Der Milliardär Elon Musk macht auf seiner eigenen Plattform X weiter Druck auf Tesla. Er fordert 25 Prozent der Stimmrechte, um genug Einfluss beim Ausbau des Unternehmens zum KI- und Robotik-Spezialisten zu haben. Erhalte er diese Rechte nicht, werde er die entsprechenden Produkte anderenorts entwickeln lassen.
Musk will höheren Stimmanteil bei Tesla
Die Forderung nach einem Viertel der Stimmrechte begründet Musk auch mit der üblichen Praxis bei anderen Unternehmen. So gebe es bei Meta eine entsprechende Regelung für Mark Zuckerberg, der damit seinen Einfluss geltend machen könne. Musk hebt zugleich hervor, dass 25 Prozent der Stimmanteile noch nicht bedeute, dass er durchregieren könne. Es werde damit eher eine gesunde Balance geschaffen. Er könne bei seinen Entscheidungen weiterhin überstimmt werden.
Musk hatte zuletzt massiv Tesla-Aktien verkauft, um die Übernahme von Twitter – inzwischen heißt die Plattform X – zu finanzieren. Laut heise.de sank sein Aktienanteil damit von rund 17 auf gut 13 Prozent. Die Verkäufe in Milliardenhöhe hatten eine Talfahrt des Aktienkurses ausgelöst und damit zu massiven Protesten der Tesla-Aktionäre geführt.
Verwaltungsrat von Tesla unter Druck
Ungeachtet des Konfrontationskurses bei den Stimmanteilen sieht Elon Musk derzeit keinen ernsthaften Dissens mit dem Tesla-Verwaltungsrat. Musk hatte den Vorsitz in dem Gremium 2018 aufgegeben. Er befolgte damit eine außergerichtliche Einigung mit der US-Börsenaufsicht SEC. Anlass der Klage der Börsenaufsicht war ein Tweed von Musk, in dem er widerrechtlich angekündigt hatte, Tesla von der Börse zu nehmen. Ihm drohte deswegen auch, seinen Posten als CEO zu verlieren.
Den Vorsitz im Verwaltungsrat übernahm Robyn Denholm, Ex-Finanzchefin des Telekommunikationsanbieters Telstra, die bereits zuvor Mitglied des Gremiums war. Der Rat selbst geriet später wegen einer überzogenen Vergütung in die Kritik. Um eine Klage der Rentenkasse von Polizei und Feuerwehr wegen Bereicherung abzuwehren, zahlten die Mitglieder 735 Millionen Euro freiwillig zurück und verzichteten teilweise für drei Jahre auf ihre Entlohnung. Der Rückzahlung hatte auch Elon Musk zugestimmt, die richterliche Absegnung steht aber noch aus. Zudem läuft noch ein Verfahren wegen eines Vergütungspakets in Milliardenhöhe vor dem Delaware Court of Chancery.
Bei seinem Kampf um mehr Stimmrechte betont Musk, es gehe ihm nicht um mehr Geld. Wichtig sei, in die Position zu gelangen, das Unternehmen in die gewünschte Richtung zu führen.