Saturday, January 6, 2024
Müll vor Fenstern, laute Telefonate: Hauptschul-Anwohner von Flüchtlingen gestört
Soester Anzeiger
Müll vor Fenstern, laute Telefonate: Hauptschul-Anwohner von Flüchtlingen gestört
Artikel von Dirk Wilms •
13 Std.
In Ex-Hauptschule
Das Gelände an der ehemaligen Hauptschule in Welver. Nachbarn beklagen Unruhe bei gutem Wetter in den Nachtstunden.
Die Anlieger sind genervt. Seit die Flüchtlinge in die ehemalige Hauptschule einzogen, ist es zu laut. Die CDU fordert einen Runden Tisch.
Welver – Die Situation rund um die ehemalige Hauptschule ruft die Politik auf den Plan. In einer öffentlichen Fraktionssitzung der CDU äußerte ein rundes Dutzend von Anwohnern der als Unterkunft für Schutzsuchende genutzten früheren Schule seinen Unmut über die Umstände an der Wolter-von-Plettenberg-Straße.
Daher hat die Unionsfraktion einen Antrag formuliert, in dem ein Runder Tisch beantragt wird, um in einen Dialog zwischen Anwohnern, Politik und Verwaltung zu kommen.
Das Thema wird auf der Tagesordnung des Ausschusses für Ehrenamt, Kultur, Bildung, Sport, Soziales und Generation stehen, dessen Sitzung für Mittwoch, 10. Januar, um 17 Uhr im Vereinsheim des TuS Schwefe anberaumt ist.
Schulte: „Eskalation vermeiden“
Wie CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Schulte dieser Zeitung gegenüber formulierte, haben die Anlieger ihr Leid geklagt. „Das mögen teilweise nur Banalitäten sein. Doch wir müssen aufpassen, dass es nicht eskaliert. Vielmehr sollten wir uns zusammensetzen“, sieht er Handlungsbedarf, um eine breitere Akzeptanz für die Flüchtlingsunterkunft zu schaffen.
Drei Ausschüsse tagen in der kommenden Woche
In der zweiten Januar-Woche stehen gleich drei Ausschusssitzungen auf dem Terminkalender der Welveraner Politik. Am Dienstag, 9. Januar, tagt der Ausschuss für Bau und Feuerwehr ab 17 Uhr im Ratssaal. Auf der Tagesordnung steht ein Sachstandsbericht zur Feuerwehr. Am Mittwoch hat der Ausschuss für Ehrenamt, Kultur, Bildung, Sport, Soziales und Generation neben der Asylunterkunft den Ausbau von vier Bushaltestellen in Scheidingen und Schwefe auf dem Plan; des Weiteren geht es um den Schülerspezialverkehr zu den Offenen Ganztagsschulen und um die Maßnahmen im Rahmen der Strukturförderung für den ländlichen Raum, wozu auch der Sportplatz in Schwefe steht. Schließlich tagt am Donnerstag, 11. Januar, ab 17 Uhr im Ratssaal der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Planung, Natur und Klimaschutz. Hier geht es u.a. um den Erlass eine Außenbereichssatzung an der Bernhard-Honkamp-Straße.
Die Anwohner schilderten Beobachtungen, die sie als störend empfinden. So würden vor allem im Sommer bis tief in die Nacht draußen laute Telefonate geführt, was die Nachtruhe der Anlieger beeinträchtige. Ebenso kämen sommertags oft Menschen mit Autos mit auswärtigen Kennzeichen zur ehemaligen Hauptschule, um bis spät in den Abend hinein auf dem Bolzplatz Fußball zu spielen.
Flüchtlinge zu laut
Die Nachbarn der früheren Hauptschule verweisen zudem auf Müll und Essensreste vor den Fenstern, was Ratten anziehen könnte. Auch werde beobachtet, dass das grelle Neonlicht die ganze Nacht hindurch brenne und Heizung und Lüftung dauernd liefen. Daher wird die Frage nach dem Einhalten der Hausordnung gestellt und nach der Überwachung.
Dies alles soll bei einem Runden Tisch thematisiert werden, an dem sich laut CDU-Antrag der Bürgermeister, die Verwaltung, die Nachbarschaft der Hauptschule und die Politik durch je einen Vertreter pro Fraktion beteiligen sollten. „Wir müssen handeln, damit sich hier nicht politische Kräfte breit machen, die wir hier nicht haben wollen“, mahnt Schulte.