Wednesday, January 3, 2024
Minus 40 Grad: Kälte-Walze überrollt Nordeuropa – und verursacht Probleme
Merkur
Minus 40 Grad: Kälte-Walze überrollt Nordeuropa – und verursacht Probleme
Artikel von Natascha Heidenreich •
1 Std.
Eisiger Start ins Jahr
Skandinavien bibbert. Selbst Nordeuropa ist solche Temperaturen nicht gewöhnt. Sogar der Zugverkehr wird eingestellt – weil es in den Waggons zu kalt werden könnte.
Umeå – So kalt ist es auch im Norden Europas selten: Der plötzliche Kälteeinbruch mit eisigen Minusgraden bleibt Skandinavien wohl noch bis einschließlich Donnerstag, 4. Januar, erhalten. Derzeit befindet sich nach Angaben des schwedischen meteorologischen Instituts SMHI ein Hochdruckgebiet mit äußerst kalter Luft über dem Nordosten Schwedens sowie dem Norden Finnlands. In einigen Regionen war es seit Jahren nicht so kalt wie in diesem Winter.
Rekord-Winter? Seit Jahren nicht so kalt in einigen Regionen in Schweden
Um ein paar Beispiele zu nennen: In der Kulturstadt Umeå, die an Schwedens Nordostküste liegt, wurden so niedrige Temperaturen gemessen, wie schon seit zwölf Jahren nicht mehr und im schwedischen Dorf Nikkaluokta lag der Kälterekord in den vergangenen Tagen bei minus 41,6 Grad Celsius. Schon in der Nacht zu Dienstag waren in drei Regionen Temperaturen von unter minus 40 Grad Celsius gemessen worden.
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In Nikkaluokta in Schweden wurden Rekordwerte von Minus 41,6 Grad Celcius gemessen. Den Rentieren scheint das aber nichts auszumachen.
Die Kälte hat nun Folgen für den Zugverkehr im Norden des Landes. Er musste stark eingeschränkt und teilweise sogar eingestellt werden. Es sei einfach zu gefährlich: Nach Angaben des Rundfunksenders SVT streicht die Eisenbahngesellschaft Vy – vorläufig bis Donnerstag, 4. Januar, – alle Abfahrten nördlich von Umeå. Der Grund sei die extreme Kälte in Schweden.
Keine Ersatzzüge eingeplant: Vy Tågs Geschäftsführer hat andere Idee
Vy Tågs Geschäftsführer Christer Berglund hat sich dazu entschieden, keinen Ersatzverkehr einzuplanen. Reisende könnten ihre Züge umbuchen oder ihr Geld zurückbekommen, versicherte Berglund. Aber eine Alternative könnte gerade er nicht anbieten – aus Sicherheitsgründen.
Bei Temperaturen, die unter minus 35 Grad liegen, bestünden entlang der Strecke erhebliche Sicherheitsrisiken, erklärt er. Wenn es auf der Strecke zu einem Stromausfall käme, würde das dazu führen, dass es in den Waggons viel zu kalt wird. Das wäre für die Passagiere ein viel zu großes Risiko – eins, das Berglund nicht eingehen wollte.
Ab Donnerstag geht es wieder bergauf: Temperaturen sollen wieder steigen
Die Bahnen könnten aber bald schon wieder rollen. Laut Prognosen von SMHI sollen die Temperaturen ab Donnerstag, 4. Januar, wieder steigen. (nhf)
Viele Menschen helfen sich bei frostischen Temperaturen mit einer Heizung. Bei den Temperaturen aus Skandinavien, hätte nicht einmal diese Wärmepumpe eine Chance.