Tuesday, January 2, 2024
Illegale Feuerwerkskörper: Böller reißt 13-Jährigem in Nordrhein-Westfalen die Hand ab
Tagesspiegel
Illegale Feuerwerkskörper: Böller reißt 13-Jährigem in Nordrhein-Westfalen die Hand ab
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Mehrere Kinder im Münsterland und in Sachsen erlitten am Neujahrstag durch Böller teils schwere Verletzungen. In der Neujahrsnacht waren durch Feuerwerkskörper drei Männer gestorben.
Nordrhein-Westfalen, Duisburg: Feuerwerk wird gezündet auf der Wanheimer Straße in Hochfeld.
Beim Hantieren mit Feuerwerkskörpern haben sich in Nordkirchen in Nordrhein-Westfalen zwei Jugendliche schwer verletzt. Einem 13-Jährigen ist durch einen Böller eine Hand abgerissen worden. Ein 14-jähriger Jugendlicher verlor beim Entzünden von Feuerwerkskörpern zwei Finger, wie die Polizei in Coesfeld im Münsterland am Dienstag berichtete.
Die beiden Jugendlichen hatten am Montagabend Böller der Klasse F3 gezündet, die nur von besonders qualifizierten Personen mit Befähigungsschein abgebrannt werden dürfen. Wie die Jugendlichen an die Böller kamen, ist Gegenstand der Ermittlungen. Unklar waren auch die Umstände des schweren Unfalls.
Die verletzten Jugendlichen kamen in Krankenhäuser. Lebensgefahr bestand den Angaben zufolge nicht.
Auch in Sachsen wurden drei Kinder im Alter von zehn und 13 Jahren durch Böller verletzt, die sie am Neujahrstag auf einem Parkplatz in Pirna zündeten. Sie wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Feuerwerkskörper hatten die drei Jungen zuvor gefunden.
Drei Tote in der Silvesternacht
In der Silvesternacht waren in Deutschland drei Männer bei Unfällen mit Pyrotechnik ums Leben gekommen. Im sächsischen Boxberg starb laut Polizei ein 22-Jähriger, als eine von ihm mutmaßlich illegal aus dem Ausland beschaffte Kugelbombe vorzeitig neben ihm zündete.
Im bayerischen Eschlkam in der Oberpfalz warf ein 18-Jähriger einen Böller in ein Plastikrohr. Er erlitt tödliche Verletzungen, als der Knallkörper explodierte, während er seinen Kopf über die Öffnung hielt. Zugleich wurde bei dem Vorfall eine 18-Jährige schwerverletzt. Ein weiterer 18-Jähriger starb in Koblenz in Rheinland-Pfalz laut Polizei beim Zünden eines Böllers.
Bundesweit kam es darüber hinaus zu zahlreichen Zwischenfällen, bei denen Menschen durch Unfälle mit Feuerwerk schwer verletzt wurden. Betroffene verloren teils mehrere Finger, in Hamburg berichtetet die Feuerwehr von der Amputation einer ganzen Hand. (AFP, dpa)